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Lörrach Zuversicht trotz der Krisen

Marco Fraune
Marika und Alexander Koch übernehmen das „Gasthaus zum Kranz“. Foto: Marco Fraune

Gastronomie: Ehepaar Koch übernimmt das „Gasthaus zum Kranz“ und das Hotel

Corona-Krise, Ukraine-Krieg-Folgen, Inflation und Energiekrise: All den Widrigkeiten zum Trotz wagen Marika und Alexander Koch den Weg in die Selbstständigkeit. Mit einem Wirtschaftlichkeitsgutachten unterm Arm und der Begeisterung im Herzen übernimmt das Ehepaar das altehrwürdige „Gasthaus zum Kranz“.

Von Marco Fraune

Lörrach. Der kleine Hotelbetrieb mit den neun Zimmern geht zum 1. November vom bisherigen Betreiber-Paar Dorner auf die Familie Koch aus Kleinkems über. Ab dem 1. Dezember folgt die 120 Jahre alte Gaststätte mit den 120 Plätzen im Innen- und 40 Plätzen im Außenbereich. „Hier können wir das umsetzen, was wir wollen“, will Alexander Koch seine vielfältigen Erfahrungen als gelernter Koch einbringen. Um die Zahlen und die Verwaltung kümmert sich künftig seine mit dieser Materie vertraute Frau Marika, die zugleich betont: „Wir sind mit ganzem Herzen dabei.“ Die Familie mit ihren Kindern, zwei und fünf Jahre alt, soll zugleich nicht zu kurz kommen. Die Großeltern und eine Au-pair-Kraft fangen gewisse Arbeitszeiten ab, so der Plan.

Ein erfahrenes Paar

Das neue Pächter-Paar wird derzeit von den Vorgängern Barbara und Markus Dorner eingearbeitet, damit der Übergang fließend verläuft. Einige kleinere Veränderungen an der Ausstattung der Gaststätte sollen im November erfolgen, die Speisekarte nur eine feine Neujustierung erhalten. Der Schwerpunkt liege weiter bei der badischen Küche – statt der mediterranen Ergänzung soll die französische Küche mit Einzug halten. Für die frischen Produkte müsse man nur kurz über die Grenze fahren, weiß Alexander Koch.

Und damit hat er schon einige Erfahrungen sammeln können. Seine Lehre hat der 30-Jährige in der „Mühle“ in Binzen gemacht, es folgten Stationen im „Adler“ in Alt-Weil, dem Vitra-Café in Weil, in dem Sterne-Restaurant „Traube“ in Blansingen, dem „Sichtwerk“ in Eimeldingen und zuletzt im Dreikönig in der Lörracher Innenstadt. Zwischenzeitlich war er auch im „Kranz“. Und dessen Chef schilderte ihm auch, dass ein neuer Pächter gesucht wird, da er selbst keine Perspektive mehr sah (wir berichteten).

„Das Haus hat Potenzial“

Marika Koch, 30, die internationales Business-Management studiert hat und bis zur Elternzeit im IT-Projektmanagement tätig war, sowie ihr Mann ließen von der Dehoga ein Wirtschaftlichkeitsgutachten erstellen. Schon seinerzeit zeichnete sich die Energiekrise ab. Beim Punkt Corona war ihnen klar: „Was bringen uns die Sorgen. Wir müssen damit arbeiten“, so Alexander. Seine Frau ergänzt: „Wir müssen lösungsorientiert voran gehen.“ Unterm Strich könne das Haus rentabel bewirtschaftet werden: „Es hat Potenzial.“

Verpächter Lasser ist froh

Da es sich um ein Traditionsgasthaus handele, gebe es viele Stammkunden, teilweise auch im Hotel sowie Firmen, auf die man setzen könne. „Das Risiko ist damit nicht so hoch wie bei einer Neueröffnung.“ Einige Kranz-Kräfte bleiben, weitere sollen über bestehende Gastronomie-Kontakt rekrutiert werden – und dann auch unter anderem mit einem Zwei-Schicht-System gehalten werden.

Froh über die geglückte Nachfolgelösung ist auch die Brauerei Lasser als Verpächterin. „Der Markt für die deutsche Speisegastronomie ist vorhanden in der Region“, ist sich Lasser-Geschäftsführer Andreas Walter sicher. „Und die neuen Pächter haben gute Ideen und Visionen. Wir haben ein tolles Ehepaar gefunden.“

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