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Lörrach Zwei wie Pech und Schwefel

Die Oberbadische
Das Ehepaar Bürgin in seinem Garten Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Jubilare: Diamantene Hochzeit im Hause Bürgin / Freunde der Fasnacht

Lörrach (dr). Seit sechzig Jahren halten Gerhard Bürgin und Inge Bürgin geborene Graef wie Pech und Schwefel zusammen. Heute feiern sie ihre Diamantene Hochzeit.

Gerhard Bürgin bezeichnet sich als echten Lörracher. Als Kind besuchte er die Schule in Stetten und die Hebelschule. Wenige Wochen nach dem Krieg überschattete ein schwerer Unfall sein Leben. Über ein Jahr lag er im Spital in Basel. Mit eiserner Energie kämpfte er sich zurück in ein weitgehend normales Leben.

Gerhard Bürgin machte nach seiner Genesung und dem Schulabschluss eine Lehre als Zuschneider in der Hemdenfabrik in Stetten. In seiner Abteilung arbeitete auch Inge Graef. 1954 lernten sich die beiden jungen Menschen kennen. Drei Jahre später verlobten sie sich. Am 8. August 1959 läuteten in Mannheim, dort lebten inzwischen die Eltern der Braut, die Hochzeitsglocken. Die Standesamtliche Hochzeit hatte einige Tage zuvor in Lörrach stattgefunden.

Die Textilindustrie in Lörrach wurde mit den Jahren immer weiter zurückgedrängt. Nachdem die Hemdenfabrik geschlossen wurde, arbeitete Gerhard Bürgin bei der Schürzenfabrik unweit der Grenze. Um einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, arbeitete er anschließend bei einer großen Lörracher Spedition im Lager, bis er 1999 in Rente ging.

Ehefrau Inge arbeitete eine Zeitlang bei der KBC und viele Jahre als Haushaltshilfe.

Einige Jahre nach der Hochzeit wurden zwei Töchter geboren. Inge Bürgin setzte zunächst mit der Erwerbstätigkeit aus und widmete sich ganz ihren Kindern. Die drei Enkelkinder sind inzwischen schon erwachsen.

Weil er nach seinem Unfall in der Jugend nicht mehr nennenswert Sport treiben konnte, entdeckte Gerhard Bürgin die Musik und die Fasnacht. In der „Gugge ’53“ spielte er 26 Jahre Trompete. Danach war er drei Jahre in der „Rentnerband“ dabei.

Aber auch Inge Bürgin begeisterte sich für die Fasnacht. Während ihr Mann mit der Gugge von Lokal zu Lokal zog, sei sie mit Freundinnen, stets im Kostüm, feiern gegangen. Die Männer hätten sie dann nach ihren Auftritten abgeholt. „Es war eine tolle Zeit“, erinnerten sich die beiden Eheleute. Auch die Töchter begeistern sich für die Fasnacht

Seit 1953 hat Gerhard Bürgin im „Bürgerlichen Sängerverein“ als zweiter Tenor gesungen. 1974 schloss sich der Sängerverein zur Singgemeinschaft Lörrach zusammen. Bis zur Auflösung des Gemischtchors der Singgemeinschaft im Juni vergangenen Jahres war der Jubilar 65 Jahre aktiv dabei. Seither verstärkt er das „Stettemer Chörli“ mit seiner Stimme.

Als die Töchter noch klein waren, verbrachte die Familie die Ferien in Mannheim bei den Schwiegereltern oder am Chiemsee auf einem Bauerhof. Noch heute wird Geselligkeit bei den Eheleuten Bürgin groß geschrieben. Jeden Samstag trifft man sich in der Innenstadt zu einer gemütlichen Stammtischrunde.

Die Redaktion gratuliert und wünscht noch viele gemeinsame Jahre in Gesundheit.

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