Coltmans eingangs geäußerter Bitte, näher an die Bühne heranzukommen, folgen viele Besucher und tun fortan das, was der frühere Sänger der Bluesband „The Hoax“ unermüdlich tut: Tanzen. Den Stimmverzerrer am Mund, beschwört Coltman die Megafongesänge der Brassbands von New Orleans herauf. Derweil serviert die Band um den Gitarrenvirtuosen Matthis Pascaud eine Vielzahl ausgeklügelter Finessen: Vom filigranen Saxofon-Intro, das in rasante Eskapaden mündet, über hypnotisch treibende Schlagzeugbeats bis hin zu den Gitarren, die aus dem Blues heraus organisch den Rock entstehen lassen. Ein spannendes Konzert, das allerdings ein paar Ansagen mehr über den exaltierten Dr. John und die Hintergründe seiner Musik noch bereichert hätten.
Sängerin Ina Forsman
Das Publikum in Stimmung gebracht hatte im ersten Konzertteil Ina Forsman mit Band. Die finnische Sängerin, die mittlerweile in Berlin lebt, hat gerade ihr drittes Album „All There Is“ herausgebracht und überzeugt als stimmgewaltige Soulsängerin und mitreißende Performerin. Ihren „Cinematic Soul“ kürt ihre Band mit tollen Bläsersätzen und Pianoklängen. „Danke fürs Tanzen“, bedankt sich die Künstlerin nach einem 40-minütigen Powerset.