Lörracher Fasnacht Der Narrenbaum steht im Herzen der Lörracher Innenstadt

Anita Indri-Werner
Mit Muskelkraft wird der Baum auf dem Alten Markt aufgestellt. Foto: Anita Indri-Werner

Bei besten äußeren Bedingungen ist am Samstag der Narrenbaum im Herzen der Stadt gestellt worden. 30 Männer und eine Frau packen an.

Der Alte Markt füllt sich mit Zuschauern. Auf dem Narrenschiff, dem „Annerösli“, haben sich die Ehrengäste versammelt – darunter Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz, Oberzunftmeister Dirk Bender aus Hauingen, Felix von Rohr aus Basel, Oberzunftmeister Andreas Glattacker und Protektor Jörg Roßkopf. Obergildenmeister Michael Lindemer ist die Vorfreude auf das kommende Ereignis in diesem Moment am Samstag deutlich anzusehen. Auf dem Platz steigt die Spannung. Dann erklingen die ersten Töne der Guggemusik, die den Einzug des Pferdefuhrwerks mit dem Narrenbaum ankündigen.

Zuerst aber ziehen die Lörracher Fasnachtscliquen immer wieder begleitet von Guggemusiken ein – und stehen dann rund um den Platz. Auf dem Fuhrwerk von Franz Weber aus Müllheim, gezogen von zwei schneeweißen, polnischen Kaltblütern, wird der Narrenbaum auf den Platz gefahren. Inzwischen haben die Helfer rund um Bammert Markus Guggemos die Stickel, Seile, Keile und den Kranz bereit gelegt. Der Narrenbaum wird vom Fuhrwerk abgeladen, auf den Aufsteller gelegt und mit reiner Muskelkraft angehoben. Dann werden die ersten Stickel angelegt. Stück um Stück richtet sich der Baum auf.

Mit Kommandos

Immer wieder gibt der Bammert die Kommandos: „Auf“ oder „Stop“. Während er die Positionen der Stickel genau in Augenschein nimmt, Korrekturen ansagt oder neue Stickel anordnet, hat die Mannschaft ihren Spaß. Es wird viel gelacht, und es werden immer wieder Sprüche gemacht.

Unterdessen beginnt die kritische Phase, höchste Konzentration aller Beteiligten ist angesagt. Die letzten Anhebungen, dann ein Aufatmen, Beifall, der Narrenbaum steht. Jetzt wird der Baum mittels Keilen stabilisiert.

Michael Hugenschmidt ist oben angekommen. Foto: Anita Indri-Werner

Den Baum hinauf

Nun hat Michael Hugenschmidt von den Dülliger Schnägge seinen großen Auftritt. Gut ausgerüstet mit seiner Sicherheitsausrüstung besteigt er den Baum, um unter der Spitze den Kranz zu befestigen. Noch einmal vergehen einige Minuten, immerhin muss er in luftiger Höhe am schwankenden Stamm arbeiten. Souverän bringt Hugenschmidt den Kranz mit seinen bunten Bändern an, den Silvia Hertel seit Jahrzehnten bindet. „Isch er nit e Traum, unser Narrebaum….“, die Erleichterung, dass alles so gut geklappt hat ist dem Obergildemeister anzuhören. Nun wird das Arbeitsmaterial weggeräumt.

Nacheinander spielen dann die unterschiedlichen Guggemusiken und unterhalten die Zuschauer mit ihren schrägen Tönen auf das Beste. Ab sofort steht die närrische Jahreszeit in der Stadt Lörrach an.

Die Mitwirkenden Foto: Anita Indri-Werner

Das sagen Beteiligte

Marcel Vogt: Ich bin nun zum 21. Mal als Helfer beim Narrenbaumstellen dabei. In diesem Jahr haben wir viele neue Helfer, aber, es hat alles gut geklappt. Der Narrenbaumbammert Guggemos hat das gut gemeistert.

Franz Weber: Seit 18 Jahren bin ich mit meinem Pferdefuhrwerk dabei. Das Fuhrwerk habe ich extra für diesen Zweck gebaut. Es macht mir immer wieder Freude, den Narrenbaum zu transportieren. Zwischenzeitlich werde ich von meiner Tochter Karin unterstützt, die diese Tradition mitträgt.

Markus Guggemos: Seit Jahren bin ich beim Narrenbaumstellen dabei. Gemeinsam mit Mathias Spinner habe ich bisher als Narrenbaumbammert das Aufstellen geleitet. Leider ist er in diesem Jahr geschäftlich verhindert. Mit den 25 Helfern hat aber alles gut geklappt.

Das sagen Zuschauer

Heidi Wolhlschlegel: Super war das und das bei bestem Wetter. Ich komme zu diesem Ereignis, so oft ich kann.

Laura Piram: Heute bin ich zum ersten Mal beim Narrenbaumstellen, das war sehr schön. Und nächstes Jahr bin ich wieder dabei.

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