^ Lörracher Handel: Galeria-Zukunft wird mit Zuversicht betrachtet - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörracher Handel Galeria-Zukunft wird mit Zuversicht betrachtet

Marco Fraune
Der Galeria-Standort erstrahlt in der Lörracher Innenstadt seit kurzem in neuem Glanz. Foto: Marco Fraune

Die von Galeria Karstadt Kaufhof beantragte dritte Insolvenz soll keine Schließung in Lörrach zur Folge haben. Auch der OB und die Wirtschaftsförderin sind zuversichtlich.

Die erneute Pleite von Galeria Kaufhof wirft auch in einem der Vorzeige-Galeria-Standorte die Frage auf, wie es weitergeht mit dem Galeria-Kaufhaus im Herzen der Lörracher Innenstadt. Erst Ende Oktober wurde ein deutlich aufgewertetes Kaufhaus wiedereröffnet, in dem 120 Mitarbeiter auf 9000 Quadratmetern Verkaufsfläche arbeiten.

Der Galeria-Chef

Geschäftsführer Enrico Wallborn sprach seinerzeit von einem „komplett anderen Haus“, auch Galeria-Chef Olivier van den Bossche sowie Landrätin Marion Dammann und OB Jörg Lutz waren in Feierstimmung. Immerhin handelte es sich nach Frankfurt oder auch Hamburg um eine der ersten zehn modernisierten Galeria-Filialen, von denen es in der Republik noch 92 gibt. Und unter diesen spiele Lörrach angesichts des hohen Verkaufserlöses pro Quadratmeter in der „Champions League“, ordnete van den Bossche ein, der nun in dem neuen gestellten Insolvenzantrag „einen Befreiungsschlag“ sieht. Die Insolvenzen der Signa-Gruppe würden Galeria massiv schädigen, erklärte er am Dienstag.

Wallborn ist am Mittwoch „guter Dinge“ für Lörrach. „Wir sind gut aufgestellt und für die Zukunft gerüstet.“ Wallborn konnte bei der Wiedereröffnung auf regionale Angebote, ein auf die Bedürfnisse angepasstes Sortiment und der erfolgten Mitsprache bei vielen Marken und Sortimenten verweisen. Er sprach von „sehr guten Umsatzzahlen“. Und: „Die Innenstadt erholt sich wieder.“

Nun müsse man die Insolvenzfolgen abwarten, doch auch die Mitarbeiter seien optimistisch, erklärt Wallborn im Gespräch. Sie hätten Lust auf Lörrach, Warenhaus und die Zukunft. „Die Standortfaktoren in Lörrach sind ideal.“ Die Insolvenz-Situation sei außerdem absehbar gewesen.

Der Lörracher Galeria-Geschäftsführer Enrico Wallborn Foto: Marco Fraune

Der Oberbürgermeister

Die Insolvenzanmeldung des Warenhauses Galeria Karstadt Kaufhof ist laut OB Jörg Lutz äußerst bedauerlich. Sie stelle besonders für die Mitarbeiter in den Filialen einen unglücklichen Auftakt für das neue Jahr dar. „Dennoch bin ich zuversichtlich, dass der umsatzstarke Standort in Lörrach im Rahmen des Verfahrens erhalten werden kann und einen geeigneten neuen Eigentümer finden wird.“ Lutz verweist darauf, dass die Filiale erst kürzlich erfolgreich nach einem innovativen Konzept umgestaltet worden sei. „Sie ist seit vielen Jahrzehnten ein Aushängeschild und Magnet für die Einkaufsstadt.“

Die Filiale wurde kürzlich aufgewertet. Foto: Marco Fraune

Die Wirtschaftsförderin

Mit der Galeria-Filiale sei das Unternehmen in Lörrach gut am Markt positioniert, findet die Wirtschaftsförderin Marion Ziegler-Jung. „Wir sind froh, dass unser Haus nicht zum Mutterkonzern Signa gehört.“ Das Miteinander mit dem Vermieter sei in Lörrach gut, die Rahmenbedingungen an der Schweizer Grenze besser als in anderen Städten der Republik.

Die Wirtschaftsförderin bewertet den hohen Stellenwert des Kaufhauses für die Lörracher Innenstadt. Foto: Marco Fraune

Ziegler-Jung hofft, dass auch in fünf Jahren das große Kaufhaus in der Form weiter Bestand hat. „Das ist ein wichtiger Aspekt der Einkaufsstadt.“ Dieser trage zur Vielfalt bei. „Es kann aber sein, dass das Kaufhaus in fünf Jahren anders heißt.“ Für die Galeria-Mitarbeiter wünscht sich die Wirtschaftsförderin, dass nicht schon wieder die Diskussion „in das Schreckliche abdriftet“. Sie will mit ihrer Zuversicht einen Beitrag dazu leisten.

Wohin geht es für den Standort? Foto: Marco Fraune

Der Landtagsabgeordnete

Der SPD-Landtagsabgeordnete Jonas Hoffmann erklärt, dass der Insolvenzantrag der nächste sei, „wenn einzelne Investoren in Branchen wüten, birgt das Gefahren“. Seien viele Immobilien im Besitz weniger, gieriger Hände, würden Wohn- und Gewerbeflächen teuer. „Das schadet allen. Und die Schäden müssen dann die übernehmen, die Steuern zahlen.“ Vor allem für die Mitarbeiter erachtet er es als eine schwierige Situation. „Ich hoffe für die Mitarbeiter in Lörrach, dass sich endlich eine langfristige, tragfähige Lösung findet.“

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