Lörracher Kirchenleben Umbau der Kirche – der nächste Schritt für das neue Domizil ist gemacht

Regine Ounas-Kräusel
Die Kirche bekommt eine Zwischendecke: oben entsteht wieder ein Gottesdienstraum zeigt das Pfarrehepaar Markus und Christiane Schulz auf, unten Gemeinderäume. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Beim Bauprojekt „3imQuadrat“ an der Christuskirche war am Freitag Richtfest. Dort bauen die Gemeinde an der Christuskirche, das Diakonische Werk sowie das kirchliche Verwaltungs-und Serviceamt ein kirchlich-diakonisches Zentrum.

Dort bauen die Gemeinde an der Christuskirche, das Diakonische Werk sowie das kirchliche Verwaltungs- und Serviceamt ein kirchlich-diakonisches Zentrum.

Der Plan: Im neuen Gebäudeensemble wird die weiße, hallenartige Christuskirche von einem einstöckigen, holzverkleideten Bau auf quadratischem Grundriss umschlossen. Das alte Gemeindehaus wird abgerissen. Stattdessen findet die Gemeinde im Kirchengebäude Platz, die Diakonie und das kirchliche Verwaltungs- und Serviceamt (VSA) ziehen in die neuen Holzbauten ein.

Ein Kraftakt

Das Bauprojekt sei als Dienstleistungszentrum mit geistlichem Kern angelegt, sagte das Pfarrehepaar Markus und Christiane Schulz im Gespräch mit unserer Zeitung „Hier soll jeder Hilfe finden.“

Für den Neubau der Diakonie, der Richtung Gretherstraße liegt, fand am Freitag das Richtfest statt. „Stolz steht der Holzbau ums Gewohnte, die Christuskirche, im Quadrat. Ein Segen, und der Kraftakt lohnte.“ Benedikt Hof, Azubi der Zimmermannsfirma Räuber, brachte den Richtspruch aus und stieß mit allen Gästen auf das Bauwerk an. Auf weitere Ansprachen wurde bewusst verzichtet, denn die Begegnung sollte im Mittelpunkt stehen, wie Pfarrer Schulz betonte.

Unter den mehr als 120 Gästen waren OB Jörg Lutz, Dekanin Bärbel Schäfer, Vertreter aus Gemeinden der evangelischen Allianz, Karin Racke und Armin Schnurr, die Geschäftsleitungen von Diakonie und VSA. Auch die Baufirmen sowie die Architekturbüros Moser aus Lörrach und Mulder Zonderland aus Zürich sowie Amsterdam waren vertreten.

Benedikt Hof, Azubi bei der Zimmermannsfirma Räuber beim Richtspruch Foto: zVG

Der neue Eingangsbereich

Die Gäste feierten im neuen Eingangsbereich zur Kirche, der als Rohbau mit Fenstern fertig gestellt ist. Dieser ist als Begegnungsort angelegt: Hier wird das ehrenamtliche Café Kirche einziehen. Geplant ist auch eine Infothek, die Besuchern den Weg zur Diakonie oder in die Gemeinde weist. Im Haus soll auch das „Haus Sonnenschein“, eine Begegnungsstätte für psychisch kranke Menschen, unterkommen: Aktuell arbeite man mit der Diakonie einen inklusiven Ansatz aus, sagte Pfarrer Schulz.

In die Kirche haben die Handwerker eine Zwischendecke mit Holzbalken eingezogen: Unten liegen künftig die mit Schiebetüren multifunktional aufteilbaren Gemeinderäume. Im hellen, noch immer sieben Meter hohen Raum unter dem Dach finden künftig die Gottesdienste statt. Bedenken von Gemeindemitgliedern, dass der Raum zu niedrig sei, habe man glücklicherweise zerstreuen können, schilderte Pfarrer Schulz.

Ein Aufzug und Toiletten sorgen für Barrierefreiheit. Nur die Diakoniestation, die gut in das Konzept gepasst hätte, wird nun doch nicht einziehen: Aus Kostengründen werde sie ihren Standort im Gebäude an der Baslerstraße laut Pfarrer Schulz erweitern.

Neben der Kirche entstehen flache Bauten in Holzbauweise. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Für 3,8 Millionen Euro

Die Bauarbeiten für „3 im Quadrat“ starteten Anfang 2023. Bis Herbst 2022 wurden Aufträge in Höhe von 3,8 Millionen Euro vergeben, die auch die Landekirche mitfinanziert. Im August 2024 sollen die Gemeinde an der Christuskirche und die Diakonie in ihr neues Domizil einziehen.

Pfarrerin Christiane Schulz erzählte, warum das Bauprojekt ins Rollen kam: Da die Landeskirche immer weniger Mitglieder hat, müssen die Pfarreien die Größe ihrer Gemeindehäuser der Mitgliederzahl anpassen: Das Gemeindehaus an der Christuskirche entpuppte sich als viel zu groß. Außerdem wäre es unbezahlbar gewesen, es mit einer zeitgemäßen Heizung und Wärmedämmung auszustatten.

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