^ Lörracher Kommunalwahl: Margarete Kurfeß führt beide Grünen-Wahllisten an – Gemeinderat und Kreistag - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörracher Kommunalwahl Margarete Kurfeß führt beide Grünen-Wahllisten an – Gemeinderat und Kreistag

Marco Fraune
Es herrschte große Einstimmigkeit – nur wenige Enthaltungen und Gegenstimmen gab es. Foto: Marco Fraune

Die Fraktionschefin will dem rechten Lager die Stirn bieten. Die Grünen haben geräuschlos ihre Listen für die Kommunalwahl am 9. Juni gewählt – mit vielen Frauen darauf.

Mit Margarete Kurfeß und ihrem Stellvertreter Fritz Böhler setzen die Grünen bei der Gemeinderatswahl auf bekannte Zugpferde. Gleichzeitig reiht sich Claudia Salach, derzeit zweite stellvertretende Fraktionsvorsitzende, erst auf dem vorletzten Listenplatz, der Nummer 31, ein, womit eine weitere Legislaturperiode für sie unwahrscheinlich erscheint. Anders sieht es für die beiden bisherigen Räte Carolin Oursin und Boris Pasek aus, die auf Platz 3 und 4 gewählt wurden. Definitiv nicht mehr dabei sein wird Stephan Berg, der sich nicht zur Wahl gestellt hatte.

Neue Gesichter

Ein neues Gesicht könnte Sabine Ehrentreich darstellen, die in den vergangenen Jahrzehnten für die Badische Zeitung als Redakteurin über dir Ratssitzungen berichtete und sich nun mit der anstehenden Verrentung politisch engagieren will, Platz 5 bietet trotz möglicher Verluste von Mandaten eine beste Ausgangsposition. Das gilt auch für Thomas Hengelage auf Platz 6.

Margarete Kurfeß führt beide Listen an. Foto: Marco Fraune

Die frühere wissenschaftliche Mitarbeiterin von CDU-Fraktionschef Ulrich Lusche, damals heimischer Landtagsabgeordneter, belegt Platz 7. Es handelt sich um Elisabeth Weiß-Sinn, die von 2006 bis 2008 schon im Lörracher Jugendparlament saß, vor fünf Jahren bei der Kommunalwahl in Karlsruhe für die Karlsruher Liste angetreten ist – und nun für die Lörracher Grünen in den Rat einziehen will. Der 20-jährige Noah Hohenfeld ist nicht nur aktuell dabei, die Lörracher Grünen-Jugend wieder neu zu gründen, sondern will im Wahlkampf zudem die Social-Media-Kanäle stark für die Partei nutzen. Die frühere Phaenovum-Leiterin Helga Martin befindet sich auf Platz 9, Stadtrat Akue Moevi Konto auf Platz 10.

Warum Kurfeß antritt

Ob die Grünen aber erneut zehn Mandate erringen, erscheint sowohl politischen Beobachtern als auch Grünen-Mitgliedern angesichts der politischen Gesamtwetterlage fraglich. Kurfeß begründete ihre Kandidatur auch damit, dass es nicht der Fall sei, dass mehr Stimmen als 2019 für die Grünen zu erwarten seien. „Ich wollte nicht jetzt schon das Ruder abgeben. Es ist sehr wichtig, dem rechten Lager die Stirn zu bieten“, führte die Fraktionschefin ihre Beweggründe für die Spitzenkandidatur aus, die nach Eigendarstellung „sehr viel Erfahrung auf dem Buckel“ hat.

Die Grünen könnten sich in den Bereichen Klima und Ökologie sowie Bildung und Schulen viel auf die Fahnen schreiben. Zum Abschluss der Grünen-Nominierungsversammlung machte Kurfeß aber auch klar: „Es wird kein einfacher Wahlkampf, doch ich bin überzeugt, dass wir es gemeinsam hinbekommen.“

Von 18 Uhr bis um 20.40 Uhr dauerte es, bis die Gemeinderatsliste mit Applaus abgesegnet wurde. Foto: Marco Fraune

In den Kreistag

Die Liste mit 32 Gemeinderatskandidaten ist dabei ebenso komplett gefüllt wie die Kreistagswahlliste mit 14 Kandidaten, wobei hier Kurfeß von ihrem Stellvertreter Bernd Martin auf dem zweiten Platz die bewährte Unterstützung weiter erfahren dürfte. Vom Gemeinderat in den Kreistag will Cecilia Salinas de Huber – auf Platz 3 steht sie. Ein breites Spektrum der politischen Arbeit habe sie schon sammeln können, daher wolle sie nun in den Kreistag, wo Thomas Hengelage bisher schon ein Mandat hat. Der Biologe ist in beiden Gremien. Die Zeit für den Kreistag nimmt er sich in der Form, dass er beim Arbeitgeber, einem großen Basler Pharmaunternehmen, Lohn in Urlaub umwandeln lässt. Der frühere Grünen-Kreisrat und Bundestagsabgeordnete Gerhard Zickenheiner belegt den fünften Listenplatz.

Viele Frauen

Dass fast jeder zweite Listenplatz für beide Gremien mit einer Frau belegt werden konnte, wie es von der Grünen-Partei eingeplant ist, freute Kurfeß besonders. Dass die ungeraden Plätze für die Frauen reserviert sind, trage Früchte. „Nur so war es möglich, dass wir einige Frauen in Gremien bekommen haben“, mehr als andere Parteien, so die Fraktionschefin. „Das zeichnet uns aus, und das wollen wir beibehalten.“

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