^ Lörracher Strategie: Radschnellweg – „Wirklichkeit hat uns eingeholt“ - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörracher Strategie Radschnellweg – „Wirklichkeit hat uns eingeholt“

Marco Fraune
Ist das realisierbar: Anders als der eher schmale Rad- und Fußweg an der Wiese zwischen Tumringen und Stetten, soll der RS 7 eine direkte, schnelle und sichere Verbindung bieten. Foto: Kristoff Meller

Der RS 7 in seiner ursprünglich angedachten Ausgestaltung wird vom Lörracher Rathaus-Chef als kaum realisierbar angesehen. Landesweit müsse hier eine Neujustierung des Förderkonzepts erfolgen, fordert OB Jörg Lutz.

Ein Bekenntnis zur Förderung des Radverkehrs liegt in Lörrach in Form der Fahrradstrategie 2025+ vor. Verschiedene Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, weitere sollen folgen. Doch beim Radschnellweg RS7 Wiesental von Lörrach nach Zell gibt es bei Oberbürgermeister Jörg Lutz ein deutliches Unbehagen. Denn die Förderkriterien für breite Radbereiche seien in dicht bebauten Räumen wie im Großraum Basel mit Lörrach und weiteren dicht besiedelten Städten nicht möglich, anders als beispielsweise in großen Teilen der Niederlande. Die Radschnellwege in ihrer ursprünglich geplanten Form seien nicht möglich, unterstreicht, der OB. „Die Wirklichkeit hat uns in dem Bereich eingeholt.“

Klare Botschaft an Land

Das Land soll daher neu die Förderungen definieren, einen Mittelweg gehen. Man müsse über die Bücher gehen. Es braucht laut Lutz eine Neujustierung der Landespolitik, denn die Vielzahl der Velofahrer gebe es durchaus, die davon profitieren würden. Lutz fordert ein „kohärentes gemeindeübergreifendes Konzept“, womit er für eine durchgängig abgestimmte Planung votiert.

Dass Lutz für den Ausbau der Radinfrastruktur und eine Radautobahn ist, zeigt ein Blick auf die Internetseite des Radschnellwegs Wiesental. Hier findet sich prominent platziert das Zitat, dass die Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2019 der Radschnellverbindung von Schopfheim bis Lörrach ein großes Potenzial von mehreren Tausend Fahrradfahrern täglich voraussagt. „Das Ziel, den Fahrradverkehr bis 2030 zu verdoppeln, haben wir uns als Stadt Lörrach gesetzt und der RS7 ist ein weiterer Baustein, um dieses Ziel zu erreichen.“

Das ist schon erfolgt

In den zurückliegenden Jahren wurde die Radverkehrsinfrastruktur auf der Lörracher Gemarkung bereits verbessert. Beim Zwischenfazit der Fahrradstrategie 2025+ listet „erreichte Meilensteine“ auf. Dazu zählen beidseitige Fahrradschutzstreifen in der Ortsdurchfahrt Brombach, die Fahrradstraße als Umfahrung des Stadtzentrums, mehr Velo-Abstellmöglichkeiten, die sichere Einbindung des Wohngebiets Salzert in die Radinfrastruktur, die abschnittsweise Aufwertung des Wiesradwegs, neue Radanlagen am S-Bahn-Halt Brombach und auch die Einbringung von Bordsteinkeilen für Radfahrer zur niveaugleichen Querung.

Das ist geplant

Bis zum Jahr 2030 stehen auch noch einige „Meilensteine“ auf der Agenda, weiß die Stadtverwaltung. Dazu zählen eine durchgängige, sichere und schnelle Nord-Süd-Achse, der Ausbau der Ost-West-Querungen und mehr Angebote und höhere Sicherheit für Fahrräder durch Abstellbügel. Im kommenden Jahr 2024 geht es an weitere Radabstellanlagen, die beidseitige Schutzstreifenverbreiterung entlang der Schwarzwaldstraße, die Sanierung des Aichele-Knotens samt Aufwertung für den Radverkehr sowie die Sanierung und Begradigung der Pendlerroute West im Bereich vom Baumarkt „Bauhaus“. Summa summarum soll die Radwegeinfrastruktur im nächsten Jahr auf einer Länge von einem Kilometer verbessert, respektive neu angelegt werden. Geplant wird zudem an der Radstraße zwischen Hartmattenstraße bis Bergstraße sowie für den Neubau eines Verbindungswegs von Hauingen bis zum Zentralklinikum.

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