Basel/Lörrach (ib). Befürwortung, Kritikpunkte und Sachfragen kamen bei der Publikumsveranstaltung im Lörracher Landratsamt zur Sprache, die sich dem Bau einer Zugverbindung zum "Euro Airport" (EAP) widmete. Als "reiche Debatte" wertete Luc Gaillet, EAP -Projektdirektor "Schienenanschluss", den Austausch mit rund 50 Zuhörern. Deutliche Zustimmung kam von den Stadtoberhäuptern Gudrun Heute-Bluhm und Wolfgang Dietz. Letzterer gab an, dass Weil am Rhein ab 2014 mit der Tramlinie 8 eine eigene Verbindung zum EAP haben werde, "man müsse nur einmal umsteigen". Die " gerade für die deutsche Seite umständliche " Anfahrtsroute gilt generell als das Manko, was sich auch in mehreren Wortbeiträgen zeigte. Seitens Podiumsvertreter, darunter Flughafen-Chef Jürg Rämi, hieß es, die Priorität gelte dem "Herzstück". Es verkörpert eine 220 Millionen-Investition und soll 2020 in Betrieb gehen. Geplant sind sechs Kilometer Doppelspur-Schiene samt eigenem Bahnhof auf dem EAP-Gelände. Laut Rämi seien in Frankreich Auskünfte zu diesem frühen Zeitpunkt. unüblich Abzuwarten sei die öffentliche Anhörung, bis 2015 werde der trinationale Lenkungsausschuss die Perimeter aufstellen. Die Finanzen sind laut Rämi gedeckt. Offen sei allerdings die Klärung der Schienenanbindung, die Frankreich und der Schweiz gehöre. Beschwerlich gestalte sich weiter der Kauf des Rollmaterials, tauglich für französische wie schweizerische Schienen. In diesem Kontext fiel auch, dass Güterzüge nicht vorgesehen sind. Das Hauptanliegen ist laut EAP -Projektdirektor Gaillet neue Infrastruktur in die bestehende zu integrieren. Angesprochen wurden auch Verbindungen nach Zürich und Freiburg. Gaillet kündigte zusätzliche Haltestellen nach Zürich an. Freiburg sei zwar eine lange, aber mit Basel gut verbundene Strecke. Angedacht seien Untersuchungen, die der Ausdehnung des S-Bahn-Bereichs gelten, über den EAP hinaus, wie weitere Richtungen in Frankreich ausgelotet werden sollen. Bedenkenträger kreideten zu hohe Pro-Kopf-Kosten an und fragten nach seit langem versprochenen Verbesserungen (30-Minuten-Takt) auf der alten Rheintalstrecke, die bisher aus Finanzgründen abgelehnt werden. Rämi erklärte, das Kostenvolumen werde sich innerhalb 20 Jahren amortisieren. Gaillet nannte das Vorhaben ein Infrastrukturprojekt, bei dem die Konzentration auf dem Bahnhof Basel SBB liege. Zur Frage nach den Fahrplänen äußerte sich Nicolas Loquet (Region Alsace). Er deutete Probleme an, weil das Bahnsystem unflexibel sei. International anpassen müsse man auch die Fahrkarten, ein Aspekt, der noch zu klären sei. Abschließend gab Luc Gaillet an, es gehe um ein Dienstleistungsnetz für Südbaden, ein Teil davon sei auch ein Wirtschaftsfaktor. Weitere Informationen: Die Dokumentation des "Mitwirkungsverfahrens" kann online eingesehen werden (www.eapbyrail.org), die Verfahrensfrist endet am 20. Juni.