Wichtiges Zeichen gegen bösartige antijüdische Stereotype
Mit ihrer Teilnahme an der Makkabiade in Berlin stellen sich die Sportler in eine lange Tradition. Bereits 1929 fand in Prag die erste Makkabiade als Treffen jüdischer Athleten statt. Ab Ende des 19. Jahrhunderts hatten sich in Europa zahlreiche jüdische Sportclubs gegründet, der erste 1895 in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Oft waren diese Vereinsgründungen eine Reaktion auf den um sich greifenden Antisemitismus. So schloss etwa Österreich 1901 alle Juden aus Turnvereinen aus. Die erste Makkabiade in Prag war so auch ein wichtiges Zeichen gegen bösartige antijüdische Stereotype, wie etwa das von der angeblichen körperlichen Minderwertigkeit von Juden.
Aber Antisemitismus ist nicht allein eine Sache der Vergangenheit. Um sich davon zu überzeugen, reicht in Berlin ein Schritt vor das Estrel Hotel. Um die Makkabiade zu schützen, stehen zahlreiche Polizisten an der Sonnenallee und beobachten die Umgebung. Ob Personal, Teilnehmer oder Journalisten: Jeder, der das Hotel betreten will, muss zunächst durch ein weißes Kontrollzelt mit Metalldetektor und geschultem Sicherheitspersonal. Und auch bei den Wettkämpfen sind zahlreiche Polizisten im Einsatz.
Alon Meyer, der Präsident des deutschen Makkabi-Verbandes, rät den Teilnehmern, sich nicht mit Kippa oder Davidstern in der Öffentlichkeit zu zeigen. Diese Vorsichtsmaßnahmen seien aber nicht Ausdruck eines in Berlin besonders starken Antisemitismus, meinte Meyer: In jeder europäischen Großstadt gebe es Situationen, in denen es nicht empfehlenswert sei, sich als Jude zu erkennen zu geben.