Malsburg-Marzell Eingeschränkte Entwicklung

kn/jn
Die Gemeinden haben bei der Gesamtfortschreibung die kleineren Ortsteile im Blick. Foto: kn

Die Malsburg-Marzeller Gemeinderäte befürchten fehlende Möglichkeiten für die Ortsteile.

Verbandsdirektor Sebastian Wilske war zur Sitzung des Gemeinderats Malsburg-Marzell gekommen, um die Gesamtfortschreibung des Regionalplans Hochrhein-Bodensee zu erläutern, die ein außerordentlich großes Gebiet umfassten, wie er betonte. Wilske musste zur Kenntnis nehmen, dass fast alle Ratsmitglieder große Bedenken gegen die Planung äußerten. So fiel die Beurteilung „Handschellen“, welche die Planung der Gemeinde auferlege.

Mehrere Ratsmitglieder äußerten Kritik, vor allem an fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten für die kleineren Ortsteile Käsacker, Vogelbach, Kaltenbach und Lütschenbach. Vor allem in den hauptsächlich dort ausgewiesenen Vorranggebieten für Naturschutz und Landschaftspflege sah man „Entwicklungsbremsen“.

Hanspeter Oßwald betonte, dass gerade in Bauangelegenheiten immer wieder Einzellösungen gefragt seien. Wilske zeigte sich offen für die Bedenken. Die Planung sei nicht „in Stein gemeißelt“. Auch weise man in der Planung keine Schutzgebiete aus, die jede Weiterentwicklung verhinderten.

Wilske sah die Möglichkeit, dass von der Gemeinde noch zu formulierende Anliegen oder Wünsche in der Endplanung berücksichtigt werden könnten. Er könne zusichern, dass man die Bedenken der Ratsmitglieder ernst nähme und werde dies auch brieflich zusichern.

Da die Zeit drängt, bereits am heutigen Mittwoch befasst sich der Gemeinsame Ausschuss zwischen Kandern und Malsburg-Marzell mit der Regionalplanung, einigte sich das Ratsgremium auf folgenden Kompromiss bei der Beschlussfassung: Malsburg-Marzell empfiehlt dem Ausschuss, der Gesamtfortschreibung grundsätzlich zuzustimmen, stimmt aber als Gemeinde selbst der Fortschreibung (noch) nicht zu.

Im Kanderner Gemeinderat wurden lediglich die eingegangenen Stellungnahmen von Bürgermeisterin Simone Penner zusammengefasst bevor die Räte darüber abstimmten, welche Stellungnahmen weitergegeben werden sollten. Es handele sich nur um eine Empfehlung an den Gemeinsamen Ausschuss, sagte Penner. Die Räte entschieden, die Stellungnahmen der Stadtbau Lörrach und des Ortschaftsrats Tannenkirch weiterzugeben.

Die Stadtbau wies darauf hin, dass der Regionale Grünzug rundum näher an Holzen sowie zwischen Tal- und Kirchstraße bis an den Ortskern heranrücke. Da im Flächennutzungsplan dort eine gewerbliche Baufläche geplant sei, empfiehlt sie, die Abgrenzung des Regionalplans 2000 beizubehalten. Der Ortschaftsrat Tannenkirch wolle, dass der Bolzplatz aus dem Grünzug genommen werde.

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