Von durchschnittlich 150 Weidetagen geht man aus. Diese Zahl wurde dieses Jahr überall erreicht und teilweise übertroffen. Nicht unbedingt so bäuerlich-romantisch wie in Gebieten, wo das Weidevieh bekränzt ins Tal getrieben wird, ging es manchmal beim Verladen der Tiere auf die Anhänger zu. Das Weidevieh kommt vorwiegend aus der Ebene und ist sogenanntes Gastvieh. Die Gewichtszunahmen wurden dieses Jahr auch in Marzell wegen der pandemiebedingten Einschränkungen nicht registriert, die Waage blieb im Weideschuppen. Übereinstimmend beurteilt man überall wie Jörg Schultheiß als „Buchhalter“ der Kaltenbacher Weide- und Biotoppflegemeinschaft, wo 59 Tiere den Heimweg antraten, das Weidejahr als gut. Wichtiger als die Gewichtszunahmen ist für die Weideverbände aber die Gesundheit der Weidetiere. Natürlich ist der Abtriebstermin für die Weidewarte und ihre Helfer, die das ganze Jahr über ihre Arbeit für eine geringe Entschädigung verrichten, auch ein Höhepunkt im Jahr, den man pandemiebedingt allerdings nicht wie sonst üblich feiern konnte. Als erfreulich wird beurteilt, dass auch gerade jüngere Einwohner der Berggemeinde sich im Weidebetrieb stark engagieren. Für die Mitglieder des Marzeller Verbands gab es zwischenzeitlich wieder neue Arbeit: Sie sorgten in den vergangenen Tagen durch Enthurstungsmaßnahmen für die Offenhaltung von Weideflächen.