Malsburg-Marzell Kämpfen für die Gemeindeinteressen lohnt sich

Markus Adler
Die Bürger wünschen sich eine bessere Infrastruktur. Foto:  

Das SWR-Fernsehen thematisiert die Lage in der Berggemeinde in „Zur Sache Baden-Württemberg“.

Das Politikmagazin des SWR-Fernsehens „Zur Sache Baden-Württemberg“ hat im Vorfeld der Kommunalwahl einen Beitrag über die Berggemeinde Malsburg-Marzell ausgestrahlt. Reporter Sebastian Schley besuchte dazu im Vorfeld die Gemeinderatssitzung am 13. Mai und befragte Bürger sowie Gemeinderäte.

Beim Blick auf den Fahrplan an der Bushaltestelle und auf die Öffnungszeiten des Ladens wurde schnell klar, dass Anbindung und Erhalt der Infrastruktur zwei Themen sind, bei denen es in Malsburg-Marzell hakt. Bei den befragten Bürgern geht es dann um den schlechten Zustand der Straßen, fehlendes Geld für die Renovierung des Kindergartens und den Ausbau der Schule.

Bürgermeister Mario Singer sagt im Interview, dass die kleinen Gemeinden immer mehr Aufgaben zugewiesen bekämen, aber keine finanzielle Mittel, um diesen auch nachzukommen. Mit Blick auf die Kommunalwahl werden dann mehrere Gemeinderäte interviewt, wieso sie nicht mehr kandidieren wollen oder warum sich zum Beispiel neu aufstellen ließen.

„Als Gemeinderat muss man einfach zu vielem ,Ja und amen’ sagen, was man gar nicht will“, sagt Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Wetzel im Interview, der nach 20 Jahren aufhört. Sein Kollege Hans-Peter Osswald macht weiter, weil es sich zu kämpfen lohne.

„Wir haben zum Beispiel vor zwei Jahren dafür kämpfen müssen, dass ein Schulbus fährt“, sagt er in die Kamera. „Da haben wir doch noch einiges abwenden können über Gespräche mit dem Landratsamt und haben Lösungen gefunden“, erläutert Osswald. Und Wetzel ergänzt: „Wenn wir dies nicht mehr machen, machen sie mit uns, was sie wollen.“ Andere Kandidaten äußern sich, dass sie antreten wollen, weil sie das politische Klima in der Berggemeinde verbessern möchten.

Es hat sich nämlich inzwischen bis zum Stuttgarter Fernsehturm herumgesprochen, dass der Haussegen in der Berggemeinde schief hängt. „Klingt so, als sei das berühmte Tischtuch zwischen Bürgermeister und Gemeinderat schon mit der Kettensäge zerteilt worden“, drückt sich Reporter Sebastian Schley bildhaft aus.

Kandidatin Kathryn Babeck aus Vogelbach zum Beispiel erklärt ihre Motivation so: „Das politische Miteinander hier in der Gemeinde ist ja etwas in Schräglage geraten. Und da möchte ich, dass dieser Diskurs auch wieder in bessere Wege geleitet wird.“

www.swrfernsehen.de

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