^ Malsburg-Marzell: Kein Schilderwald auf dem Wälder - Malsburg-Marzell - Verlagshaus Jaumann

Malsburg-Marzell Kein Schilderwald auf dem Wälder

Weiler Zeitung
Eine durchgehende Beschränkung auf Tempo 30 für den Gesamtort wurde vor 20 Jahren in Malsburg-Marzell abgelehnt. Diesmal ging es bei der Diskussion im Gemeinderat darum, wie man erreichen kann, dass wenigstens Tempo 50 innerorts eingehalten wird.Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Zusätzliche Verkehrszeichen nicht erwünscht / Mobile Geschwindigkeitsanzeige soll helfen

Zu einer Grundsatzdebatte über die Verkehrssicherheit auf den Gemeindestraßen entwickelte ich in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Behandlung des Themas „Verkehrsrechtliche Regelung im Bereich Rathausplatz/Lausbühl“. Anwohner hatten angemerkt, dass dort zu schnell gefahren werde.

Von Rolf-Dieter Kanmacher

Malsburg-Marzell. Verwaltungsmitarbeiter Florian Leisinger erläuterte dazu, dass es sich bei der Strecke in Richtung Edenbach um eine „offene Straße“ außerhalb der örtlichen Bebauung handle. Hier gelte im Innenbereich und durch Ortseingangsschilder deutlich gekennzeichnet „Tempo 50“. Dies werde aber immer wieder missachtet, ein langes gerades Stück Straße vor dem Erreichen der Wohnbebauung verleite offenbar zum schnellen Fahren. Um dies zu verhindern, lautete der Beschlussvorschlag, zwischen den bebauten Bereichen ein Tempo-50-Schild anzubringen.

Aus dem Gemeinderat

Der Vorschlag stieß bei den Ratsmitgliedern auf wenig Gegenliebe. Hanspeter Osswald sprach von mindestens zehn ähnlich gelagerten Stellen im Gemeindebereich. Dierk Kilchling erwähnte die Einfahrt von Kaltenbach her in den recht unübersichtlichen Wohnbereich Ecken als speziellen Gefahrenpunkt. Auch Radfahrer erreichten auf dieser Gefällstrecke erstaunlich hohe Geschwindigkeiten. Ulrike Richter gab zu bedenken, dass ohne Überwachung ein Tempolimit ohnehin nicht funktioniere.

Grundsätzlich wurde von dem Gremium die Anbringung von zusätzlichen Verkehrszeichen im weit verzweigten Gemeindegebiet abgelehnt. Dies wurde auch in einem Beschluss so festgehalten.

Die Verkehrssicherheit in der Gemeinde bleibt aber ein Anliegen: Vorgeschlagen wurden mobile Geschwindigkeitsanzeigen, wechselweise an verschiedenen Gefahrenbereichen aufgestellt, um die Verkehrsteilnehmer zu einer angepassten Fahrweise zu veranlassen. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Kosten zum Mieten oder alternativ zur Beschaffung eines solchen Geräts zu ermitteln.

Rückblick

Im Jahr 2001 war im Gemeinderat ein Antrag von Bürgern behandelt worden, auf der Kreisstraße und im ganzen Gemeindebereich für die innerörtlichen Straßen durchgehend „Tempo 30“ einzuführen. Auch Zebrastreifen wurden seinerzeit gefordert. Beides wurde bei einer Verkehrsschau abgelehnt.

Die Gemeinde, damals war Dieter Schwald Bürgermeister, initiierte in der Folge auf eigene Kosten Messungen auf der Kreisstraße und einigen Gemeindestraßen mit einem mobilen Gerät der Verkehrswacht. Besonders hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden damals auf der Kreisstraße bei der katholischen Kirche in Marzell festgestellt, aber auch am Ortsende von Malsburg in Richtung Kandern gab es zahlreiche „Raser“. Zwischenzeitlich erfolgen solche Messungen, wie zu beobachten ist, regelmäßig durch den Landkreis – besonders bei der katholischen Kirche.

Zu einer flächendeckenden Festlegung auf Tempo 30 innerorts konnte sich der Gemeinderat damals nicht entschließen: zum einen mit Blick auf die Vielzahl von benötigten Schildern für die Auszeichnung aller Orts- und auch Seitenstraßen und den damit verbundenen Aufwand, zum anderen auch mit Blick darauf, dass eine wirksame Kontrolle nicht für möglich gehalten wurde.

Ein Kompromiss war in der Folge das Aufstellen von „Vorsicht Kinder!“-Schildern in Bereichen, wo man Fußgänger als gefährdet ansah.

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