Malsburgs-Marzells Bürgermeister Mario Singer betont, dass er seine Amtszeit in der Berggemeinde erfüllen möchte und weist Rücktrittsforderungen zurück. Die Wahlen im Münstertal sind in etwa vier Wochen und werden eine Entscheidung bringen.
Malsburg-Marzells Bürgermeister Mario Singer hat unserer Zeitung am Mittwoch nochmals ausdrücklich bestätigt, dass er im Falle einer Nichtwahl seine gewählte Amtszeit in der Berggemeinde auf jeden Fall bis 2026 erfüllen möchte. Damit erteilt er Rücktrittsforderungen aus dem Gemeinderat der Berggemeinde eine klare Absage (wir berichteten).
Der Münstertäler Gemeindewahlausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstag entschieden, alle vier Bewerber – also auch Mario Singer – für die Wahl zuzulassen. Er habe sich auf ausdrückliche Nachfrage aus Münstertal beworben, sagt Singer.
In einem Statement an die Bürger von Malsburg-Marzell, das er am Montag nach seiner Kandidatur in Münstertal verbreitet hatte, verdeutlicht er: „Diese Entscheidung ist in keinem Falle und Sinne ein Votum gegen Malsburg-Marzell beziehungsweise den Gemeinderat und alle Bürgerinnen und Bürger.“ Die Gemeinde sei ihm seit April 2018 ans Herz gewachsen und ein wesentlicher Teil seines Wirkens und Schaffens.
„Die Chance in Münstertal, meine Kenntnisse in der umfassenden Forstwirtschaft des Gemeindewalds von Münstertal, der lokalen Gegebenheiten und des Tourismus, fußend auf meinen umfassenden Erfahrungen hier einbringen zu können, sollte für alle Seiten nutzbringend eingesetzt werden“, schreibt er. Wahlen seien ein wesentlicher Teil der Domokratie. „So hoffe und baue ich darauf, dass Sie meine Entscheidung nachvollziehen und respektieren können“, endet das Statement.
Derweil hat der Gemeindewahlausschuss in Münstertal die Reihenfolge auf dem Stimmzettel festgelegt. Mario Singer wird dort als Nummer vier aufgeführt, da er sich als zeitlich letzter Kandidat kurz vor Bewerbungsschluss in der Kommune unterhalb des Wiedener Ecks gemeldet hat.
Neben ihm werden Patrick Weichert, Nicolas Pfefferle und Adrian Hoffmann in der 5000 Einwohner zählenden Gemeinde auf dem Stimmzettel stehen. Der erste Wahlgang ist am 22. Oktober. Erhält keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit, gibt es eine Stichwahl am 5. November. Neu ist bei einer Stichwahl, dass nur noch die beiden Kandidaten mit dem besten Ergebnis aus der ersten Runde zu einer eventuellen Stichwahl antreten könnten.
Die Gemeinde Münstertal wird eine öffentliche Kandidatenvorstellung ausrichten, die am Donnerstag, 12. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Belchenhalle in der Nähe des Bahnhofs Münstertal stattfinden wird. Amtsinhaber Rüdiger Ahlers tritt nach zwei Wahlperioden nicht mehr an.
Was sagt die Kommunalaufsicht des Landkreises Lörrach? Sprecher Stefan Heigl antwortet: „Es ist Herrn Singers persönliche Entscheidung, sich auf eine ausgeschriebene Bürgermeisterstelle einer anderen Kommune zu bewerben. Anhaltspunkte, welche zu einer Beanstandung der Dienstgeschäfte von Herrn Bürgermeister Singer führen könnten, sind der Kommunalaufsicht nicht bekannt.“
