Malsburg-Marzell Nach vorn schauen

Markus Adler
Mario Singer ist in die Berggemeinde zurückgekehrt. Foto: zVg

Nach der Kandidatur in Münstertal konzentriert sich der 60-Jährige auf die Berggemeinde.

Drei Tage nach der Bürgermeisterwahl in Münstertal ist Malsburg-Marzells Bürgermeister Mario Singer etwas ernüchtert. Er ist trotzdem ganz bei sich und hat eine Erklärung gefunden, warum es für ihn so schwer gewesen ist.

„Bei der offiziellen Kandidatenvorstellung hat eine Gemeinderätin etwas getan, was nicht üblich ist und eine Frage an mich gestellt“, erläutert er und spricht von einem „Dolchstoß“. Der dortige Gemeinderat habe eine Kampagne gegen ihn geführt und seine Neutralitätspflichten verletzt, sicherlich auch nicht geholfen hatte die Aufmerksamkeit in den Medien. Unternehmen werde er aber nichts, das Ganze sei für ihn abgeschlossen. „Die Gemeinde Münstertal hat den Kandidaten als Bürgermeister bekommen, den sie verdient“, urteilt er und lässt keinen Zweifel, dass er den Sieger Patrick Weichert nicht für den besten Kandidaten hält.

Bürgermeister hält seine Kandidatur für legitim

Für ihn hat sich die Kandidatur nicht gelohnt, aber er verwahrt sich gegen den Vorwurf, seine Bewerbung sei nicht zulässig gewesen. „Ich habe als Privatperson jederzeit die Möglichkeit, mich auf eine andere Stelle zu bewerben – das macht für mich keinen Unterschied, ob es sich dabei um einen Posten als Bürgermeister handelt“, betont Singer. Er gibt aber offen zu, dass das Ergebnis von drei Prozent „deprimierend“ ist und dass er sich deutlich mehr ausgerechnet hatte. Er habe den Wahlkampf in Münstertal ausschließlich in seiner Freizeit geführt, dafür Urlaub genommen und sagt, dass er alles getan habe, um dies zu trennen.

„Sie sehen, dass ich heute wieder in Malsburg-Marzell bin und alles mir Mögliche tun werde, um mein Amt in den verbleibenden 2,5 Jahren auszufüllen“, sagt Singer unserer Zeitung. Er werde die nächste Gemeinderatssitzung am 13. November ganz normal leiten, aber es werde keine Entschuldigung oder eine Diskussion geben, wenn es nach ihm geht.

Es geht ihm um die Sache und nicht um die Person

Auf die Frage, wie er sich eine weitere Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat vorstellt, sagt er, dass es ihm immer um die gemeinsame Sache gegangen sei und nicht um einzelne Personen. Es habe in den vergangenen Jahren zahlreiche Erfolge in der Berggemeinde gegeben – wie die Breitbandversorgung, die Haushaltskonsolidierung oder die Friedhofssanierung.

„Ich habe mich immer bemüht, aktiv auf die Gemeinderäte zuzugehen, soweit diese dafür offen gewesen sind“, sagt Singer. Auf die Frage, ob er für sich endgültig geklärt habe, sich nochmals für einen anderen Posten zu bewerben, sagt er kurz: „Ja, das habe ich“, und schließt es für sich künftig aus. Das dürfte seine Position im Gemeinderat der Berggemeinde nicht wesentlich verbessern. „Als Bürgermeister bin ich ja auch nur ein Elftel“, macht er deutlich, dass es auch von der Bereitschaft des Rats abhängen wird, wie es weitergeht.

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