Malsburg-Marzell Narren treffen bei der Entmachtung auf ein verwaistes Rathaus

Weiler Zeitung
Schlüsselübergabe mit Singer-Denkmal im Vordergrund: (v. l.) Bernhard Roser, Eva Roser, Manfred Wetzel und Susanne Roßkopf Foto: Rolf-Dieter Kanmacher Foto: Weiler Zeitung

Fasnacht: Rathausstürmung ohne den erkrankten Bürgermeister / Stellvertreter Manfred Wetzel spingt ein / Ideen für Blauen

Malsburg-Marzell (kn). Nach einem kommunalpolitisch reichlich turbulenten und für alle Beteiligen anstrengenden Jahr war es am Donnerstag kein Wunder, dass die Narrenzunft „Grabedierer“ dem Bürgermeister einige Tage Urlaub gönnen wollte. Doch da Mario Singer erkrankt war, musste sein Vertreter Manfred Wetzel aus Käsacker in die Bresche springen, Unterstützung erhielt er von Pfarrerin Susanne Roßkopf.

Bereits am Vormittag hatten die Kinder des Kindergartens Schwalbennest in Marzell mit einem „Glunkiumzug“ erfreut. Vor dem Marzeller Rathaus sorgte am Abend der Musikverein Edelweiß für Stimmung.

Bernhard Roser forderte mit seinem närrischen Team sodann den Bürgermeister zur Amtsübergabe auf und hatte sich auch dieses Jahr wieder etwas einfallen lassen. Nach der Feststellung „Dr Burgi isch jo gar nit do!“ übergab er dem Stellvertreter symbolisch ein Windrad, soll doch künftig der Blauen mit einem Windrad am Funkturm zur „Pilgerstätte“ werden. In Anspielung an die Kandidatur Singers in Badenweiler erklärten die Narren das Blauenhaus zur „Markgräfler Residenz“. „Dort chasch regiere und alles verwalte, Badewiler, Mülle, Schlienge, Chander und natürlich die Berggemeinde, alles vereint un nüt meh isch g’spalte!“ Wie sorgfältige Nachforschungen der Narren im „Gockel“ ergeben hätten, wäre der Hochblauen auch Deutschlands höchster Gemeindesitz.

Wetzel als amtierender Vogt vom Hindere Chandertal übergab nach einer geschliffenen Narrenrede, die er zusammen mit der Pfarrerin hielt, dann doch Schlüssel und Gemeindekasse bis zum Heringsessen am Aschermittwoch an die Narren und lud alle zum Umtrunk ein.

Zurück ging es dann in die „Löschgasshalle“ zum Hemdglunkiball. Es folgte die mit Spannung erwartete Demaskierung des Stockberggeistes. Als närrischer Schutzpatron der Wälderfasnacht entpuppte sich diesmal Ronja Weis, aktiv im Skiclub und früher eine der Organisatorinnen des Weihnachtsmarkts. Das zu erraten war dank einiger Hinweise nicht allzu schwer gewesen, Hauptgewinnerin wurde Antje Fischer-Oßwald.

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