Malsburg-Marzell Sternstunden über Marzell

Birgit-Cathrin Duval
Immer wieder gab es Wolken, doch es blieben genug Lücken für spannende Beobachtungen im Nachthimmel. Foto: Birgit-Cathrin Duval

Ringplanet Saturn und Achim Schallers Astroaufnahmen begeistern die Besucher beim Tag der offenen Sternwarte.

„Des woddsch nit meine, dass es so öbbis in Marzell gitt“, bringt es ein ehemaliger Malsburg-Marzeller auf den Punkt. Zum ersten Tag der offenen Tür zog es viele Besucher aus dem Umland in die Berggemeinde.

Tatsächlich ist die Sternwarte der Familie Schaller auf dem Buck ein Unikum im Südschwarzwald. Ausgestattet mit Spiegel- und Refraktorteleskop und einer ausgetüftelten Technik, die Achim Schaller über Jahre hinweg stetig ausbaute und optimierte.

Sterne, Nebel, Galaxien

Hier entstehen in stundenlangen Belichtungen seine Astrofotografien von Sternhaufen, Nebeln und Galaxien, die vor der Sternwarte als Diashow auf einem Monitor zu bewundern waren und die es als Astrokalender 2024 zu kaufen gibt.

Nach Corona und Babypause hat es endlich geklappt mit dem Tag der offenen Tür, freute sich Achim Schaller über das große Interesse an der Sternwarte.

Der Weg zur Sternwarte, die sich hinter dem Schallerhof auf der Pferdekoppel befindet, wurde von LED-Lichtern und Schildern, die Yannek Schaller (9) gemalt hatte, ausgewiesen.

Unterstützt wurde Achim Schaller von Yannik Heckel aus Kandern, ebenfalls passionierter Hobbyastronom, der den Besuchern vieles über die Sternbilder erklärte und das Newton Teleskop vorstellte.

Von der Technik begeistert

Später übernahm Carolin Schaller, die den Besuchern den Ringplanet Saturn und den Doppelsternhaufen h und chi im Teleskop zeigte. Manfred Fralla (82) und Erika Brunnacker (68) sind mit ihrem 13-jährigen Enkel Mirko aus Schopfheim gekommen. „Phänomenal, was man in so einem Teleskop sieht“, staunt Manfred Fralla. Besonders beeindruckte ihn die Technik, die in der Sternwarte steckt. „Ein tolles Hobby“. Die drei hatten Glück und konnten den Mond durch‘s Teleskop betrachten, bevor er zu nah am Horizont stand. „So sieht man den Mond sonst nur im Fernsehen“, sagt Erika Brunnacker.

Da nur jeweils acht Personen in die Kuppel der Sternwarte passten, gab es längere Wartezeiten. In der Kuppel stellte Achim Schaller die Teleskope vor, mit denen er arbeitet. Eine Besonderheit, die es so kaum mehr gibt, ist das drei Meter lange Refraktor-Teleskop, das wie ein Kanonenrohr aus der Kuppel ragt. Ein Vater erklärte währenddessen seinem Sohn die Bilder der Diashow. „Schau, das ist die Milchstraße“, als ein Bild vom Feldberg auf dem Monitor erscheint. Daraufhin der Steppke: „Gibt es da nur Milch?“

Blick ins All macht glücklich

Luzia und Rudi Hollenwäger aus Niedereggenen folgen dem Instagramkanal von Achim Schaller und sind Fans seiner Astrofotos. „Der Blick ins All macht glücklich und ist sowas wie ein Blick in die metaphysische Ewigkeit“, schwärmt Luzia Hollenwäger.

„Wir lieben den Blick in den Sternenhimmel“, berichtet ein Ehepaar aus Lörrach. Sich einfach auf den Rücken legen und Sternschnuppen beobachten, finden beide faszinierend. Heute werfen sie einen Blick durchs Teleskop und sehen mit bloßem Auge den Ring des Planeten Saturn und den größten Mond Titan, der als winziges Pünktchen neben dem Ringplaneten zu erkennen ist.

Zwar zogen immer wieder Wolken über den Marzeller Nachthimmel, doch es blieben ausreichend Lücken für die Beobachtungen.

„Super war‘s“, zog Achim Schaller ein Fazit, der sich über die vielen interessierten Besucher freute. Der Tag der offenen Tür soll nun regelmäßig einmal im Frühjahr und Herbst stattfinden. „An der Organisation werden wir noch etwas arbeiten, damit es nicht mehr zu längeren Wartezeiten kommt“, verspricht er.

Weitere Information

Info
zur Sternwarte auf www.sternwarte-marzell.de

Der neue Astro-Kalender
ist für 11 Euro direkt bei Achim Schaller, Lindemers Hofladen Marzell, Tantenmühle Malsburg und bei der Postagentur Kandern käuflich zu erwerben.

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