Malsburg-Marzell Teure Behelfsbrücke ist vom Tisch

Weiler Zeitung
Die Brücke zum Bauhof in Malsburg-Marzell ist nicht mehr tragfähig genug. Derzeit werden verschiedene Optionen für eine möglichst kostengünstige Lösung geprüft. Foto: Alexan­dra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Günstige Alternativen für Provisorium und Neubau werden geprüft / Untergrund im Fokus

Vielleicht kommt die marode Brücke Talstraße die Gemeinde Malsburg-Marzell doch nicht ganz so teuer zu stehen wie gedacht. Das Bauwerk aus dem Jahr 1911 führt zum gemeindeeigenen Bauhof und wird allein schon deshalb dringend benötigt. Sowohl für ein Provisorium als auch für eine spätere Dauerlösung sind allerdings noch Alternativen im Gespräch.

Von Alexandra Günzschel

Malsburg-Marzell. Als der schlechte Zustand der Brücke im November bekannt wurde, ging man noch davon aus, dass nur ein kompletter Neubau in Frage kommt. Das THW Müllheim sollte bis zum Baubeginn ein Provisorium errichten.

Die Kosten allein für das Brückenbauwerk werden auf rund 800 000 Euro geschätzt, wobei hierfür aus zwei Fördertöpfen noch Mittel fließen sollten, die die Gemeinde entlasten. Schließlich wurde bekannt, dass das THW-Provisorium schon in seiner kleinsten Ausführung 80 000 Euro kosten würde, die monatliche Miete noch nicht mit eingerechnet.

In der Gemeinderatssitzung am Montagabend erkundigte sich Manfred Wetzel nach dem Sachstand. Bürgermeister Mario Singer berichtete daraufhin, dass die teure Behelfsbrücke nicht gebaut wird. Stattdessen soll als Zwischenlösung mittels Verdolung ein Damm aufgeschüttet werden. Drei sehr große, im Dreieck übereinander angeordnete Röhren sollen bei diesem Vorhaben den Durchlauf der Kander gewährleisten.

Eine Dauerlösung kann dieses früher gängige Verfahren jedoch nicht sein. Bei Hochwasserereignissen wäre die Konstruktion zu gefährlich, erklärte Singer am Redaktionstelefon. Für dieses Provisorium würden mit etwa 50 000 Euro jedoch nur halb so viele Kosten anfallen wie für die Behelfsbrücke. Gespräche wurden geführt, doch noch steht die endgültige Genehmigung der Naturschutz- und der Wasserrechtsbehörde für die Interimslösung aus.

Sollte sich auch dieser Weg als Sackgasse erweisen, bliebe als Provisorium noch die Umleitung des Verkehrs über einen ehemaligen Waldweg an der Kander entlang. Der Verkehr würde dann über die Brücke beim nahe gelegenen Granitwerk geleitet werden, was sich als schwierig erweisen könnte. Auch für den Bauhof mit seinen Räumfahrzeugen wäre der Umweg auf Dauer wohl nicht zumutbar.

180 Meter Waldweg müssten hierfür komplett neu ausgebaut werden. Für diese Variante werden die Kosten auf 40- bis 45 000 Euro geschätzt.

Bauwerk muss vielleicht nicht neu gebaut werden

Davon abgesehen besteht mittlerweile offenbar doch noch Hoffnung, dass das marode Brückenbauwerk nicht komplett ersetzt werden muss. Eine beauftragte Firma führt derzeit vier Probebohrungen durch, um den geologischen Untergrund auf seine Eignung für neue Widerlager hin zu überprüfen.

Im besten Fall könnte schon viel früher als gedacht mit der Wiederinstandsetzung begonnen werden. Und auch die geschätzten Kosten für die Gemeinde, Singer spricht im schlimmsten Fall von 180 000 Euro, könnten sich dann noch einmal deutlich verringern.

„Dies ist eine einmalige Situation, die völlig individuelle Lösungen erfordert“, machte Singer deutlich. Die Suche nach möglichst günstigen Varianten ist derweil in Gang, wie er im Gemeinderat versicherte.

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