Malsburg-Marzell Von Abstauber bis Wadenbeißer

Weiler Zeitung
Kabarettkunst: Der Wadenbeißer war der Hit. Foto: Siemann Foto: Weiler Zeitung

Kabarett: Karlheinz Beyerles kulinarische Fußballschule gibt tiefe Einblicke – nicht nur in den Strafraum

Von Yvonne Siemann

Was hat das Design des modernen Fußballfelds, der Kunstrasen, mit steinzeitlichen Höhlenmalereien im Isteiner Klotzen zu tun? Dies und mehr erfuhren die Zuhörer bei Karlheinz Beyerles Kabarettabend im Malsburger „Hirschen“ unter dem Titel „Beyerles kulinarische Fußballschule“.

Malsburg-Marzell. Die SG Malsburg-Marzell konnte den bekannten Kunstpädagogen und Initiator des August-Macke-Wegs in Kandern gewinnen, mit seinen vergnüglichen Erklärungen rund um den Fußball das Kunstrasenprojekt zu unterstützen. Um das nötige Geld zusammenzubekommen, hat sich der Verein schon allerlei Aktionen einfallen lassen. Daneben wurden viele Sponsoren gefunden, die ein oder mehrere Stücke des Rasens finanzierten. Übrigens wurde auch das Essen von den Hirschen-Wirten Klaus Brändlin und Britta Rosskopf zugunsten des Projekts gespendet. Wie der Vereinsvorsitzende Ulrich Wetzel erklärte, ist der Platz nach dem Planungsstart im vergangenen Jahr nun schon fast fertig.

Der Kabarettabend war dabei der Höhepunkt in einer Reihe von Aktionen und knüpft an vergangene Veranstaltungen des Vereins im Hirschen-Saal an. Das Interesse an der Kulinarischen Fußballschule war gar größer als der vorhandene Platz. Über 100 Personen drängten sich schließlich im Saal, darunter Spieler und Anhänger der SG wie auch Freunde von Karlheinz Beyerle.

Passend zum Anlass trug Beyerle ein Trikot von 1954: „Ich habe die WM damals in der Garage eines Radiogeschäfts gesehen.“ Unterstützt von seinen Assistenten Max und Phil von der Jugendabteilung des Vereins stellte er dann sein kurzweiliges Fußball-ABC vor: Von A wie Abstauber über G wie gestrecktes Bein und J wie Jogi bis hin zu Z wie Zauberfußball. Eigentlich handelt es sich dabei aber um eine Weltpremiere, nämlich um die Vorstellung seiner innovativen Trainingsmethode, auch bekannt als Oberkandertäler Visualisiertes Wälder Multikulti-System.

Beyerle ist überzeugt, dass es im Fußball zu fast allen Situationen im alltäglichen Leben oder auch in der Politik Parallelen gibt. So fand er dann auch jede Menge überraschende Verbindungen zur Region, etwa, wie die Leistungsfähigkeit von Fußballern mit Infusionen von Malsburg-Marzeller Granitwasser legal gesteigert werden kann. Besonders originell waren auch seine Interpretationen der Viererkette und was der Buchstabe X mit Schmerzensschreien und Musik zu tun hat.

Seine Ausführungen illustrierte Beyerle mit Zeichnungen, die er mittels einiger weniger Striche auf der Bühne entstehen ließ, sehr anschaulich, etwa die Schwalbe oder das Tunneln. Sein Schlussfeuerwerk fiel dann dem Anlass entsprechend sparsam aus, denn schließlich muss der Verein ja den Kunstrasen finanzieren.

Das Publikum hatte sichtlich seine Freude: Immer wieder gab es spontanen Zwischenapplaus, und Beyerle stieg am Ende sogar nochmals für eine Zugabe auf die Bühne.

Spontan entstand schließlich die Idee, die Zeichnungen zu versteigern. Den höchsten Preis erzielte der Wadenbeißer mit 70 Euro, während Jogi und Olli Kahn immerhin jeweils 50 Euro einbrachten. Wer die Kulinarische Fußballschule verpasst oder keine Karten mehr bekommen hat, hat am 20. Januar nochmals eine Chance: Dann wird der Abend wiederholt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading