Die gezeichneten Wölfe waren groß oder klein, manche gar unheimlich, „so wie im Märchen“, oder glichen eher Hunden „mit Wolfsschnauze“.
Wie aber kam es dazu, dass der Wolf in unseren Märchen auftauchte? Das wurde im dritten Teil des Projekts analysiert.
Angriffe tollwütiger Wölfe auf Menschen oder das Fressen von Nutztieren waren mit ein Grund, weshalb Wölfe im Mittelalter gejagt wurden. Wölfe wurden in Kleidung gesteckt und öffentlich aufgehängt. Beyerle zeigte anhand von Fotografien von Wolfsgruben, wie Wölfe gefangen wurden. Anhand des „Rotkäppchen“-Märchens erklärten Babeck und Beyerle, weshalb der Wolf zum „bösen Wolf“ wurde. Dem Wolf wurde als Inbegriff des Bösen alles Unheilbringende zugeschrieben, unter anderem, dass er Kinder rauben und fressen würde.
Eine ganz andere Rolle wird dem Wolf in der Kultur der indigenen Völker in Amerika zugedacht. Der Wolf ist dort kein Untier, sondern vielmehr Bruder und Beschützer. Er dient als Vorbild, wie man im Familienverbund miteinander umgeht. Mit einem indianischen Märchen eines Jungen, der von seiner Familie verstoßen und von den Wölfen aufgenommen wird, endete der Vormittag, bevor es zum Abschluss selbst gemachte Pizza gab.