^ Malsburg-Marzell: Weniger Fehlbetrag im Haushalt - Malsburg-Marzell - Verlagshaus Jaumann

Malsburg-Marzell Weniger Fehlbetrag im Haushalt

Rolf-Dieter Kanmacher
Jedes Jahr sind im Haushalt trotz schwieriger Finanzlage Investitionen in die Wasserversorgung der Berggemeinde erforderlich. Foto: /Rolf-Dieter Kanmacher

Die Berggemeinde profitiert trotz Minder-einnahmen von geringeren Umlagenzahlungen.

Wanda Koger stellte den Gemeinderäten in Malsburg-Marzell die aktualisierten Haushaltszahlen vor. Nach der November-Steuerschätzung gab es ein lachendes und ein weinendes Auge: Erhebliche Mindereinnahmen von 102 000 Euro sind beim Einkommenssteueranteil festzustellen. Allerdings erhält die Berggemeinde Mehreinnahmen bei den Schlüsselzuweisungen in Höhe von 100 800 Euro und bei der Krippenförderung in Höhe von 77 900 Euro.

Der bislang errechnete Fehlbetrag im Ergebnishaushalt von 162 200 Euro verringert sich auf nur noch 55 800 Euro. Wegen geringerer Einnahmen muss die Gemeinde auch weniger an Umlage ans Land zahlen – die Kreisumlage fällt mit 735 100 Euro um 9 200 Euro geringer aus, die FAG-Umlage sinkt um 18  700 Euro.

Die finanzielle Schere zwischen Erträgen und Aufwendungen gehe immer weiter auseinander, unterstrich die Verwaltung in ihrem Bericht. Ein Ausgleich des Ergebnishaushalts sei strukturell nicht möglich, hieß es. Dies sei in der chronischen Finanzschwäche der Gemeinde Malsburg-Marzell zu begründen.

An notwendigen Aufwendungen wurden eine erste Rate für den Flächennutzungsplan in Höhe von 50 000 Euro veranschlagt und eine freiwillige zusätzliche Stelle im Kindergarten Marzell (40 000 Euro). Das Haushaltsjahr sei allgemein von steigenden Aufwendungen und deutlich höheren Energiekosten geprägt, berichtete Koger.

Jede Maßnahme wird auf den Prüfstand gestellt

Die Gemeinde stelle jede Maßnahme auf den Prüfstand, jedoch seien notwendige Unterhalts- und Investitionsmaßnahmen nicht auszusetzen. Bereits 2022 und 2023 seien im Bereich der Steuern und Gebühren die jeweiligen Sätze bereits erhöht worden. Eine Anhebung der Hebesätze bei der Grund- und der Gewerbesteuer seien für 2024 ebenfalls bereits beschlossen worden.

Die Personalausgaben sinken auf nun 968 000 Euro – durch geringere Versorgungsaufwendungen und die reduzierte Grundschulbetreuung. Im Unterhaltungsbereich bei Gebäuden und Straßen würden mit Blick auf den großen Sanierungsstau die allernotwendigsten Maßnahmen gemacht.

Zehn investive Maßnahmen sind 2024 vorgesehen

Der investive Finanzhaushalt 2024 umfasst zehn Einzelmaßnahmen. Hierin befinden sich Investitionen in die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung, die Feuerwehr und den Bauhof. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von 250 500 Euro aufgeführt. Für die Umstellung der Feuerwehr auf Digitalfunk (35 000 Euro) werden Zuschüsse von 13 000 Euro und für die geplante Ersatzbeschaffung eines Teleskopladers (veranschlagte Kosten 70 000 Euro) für den Bauhof von 20 000 Euro erwartet.

In die Erneuerung des Rohrnetzes (in Verbindung mit Straßensanierungsmaßnahmen) sollen 50 000 Euro investiert werden. Mit Kosten von knapp 70 000 Euro rechnet man für Investitionen in die Hochbehälter und die Kläranlagen. Die gesamte Investitionssumme in Höhe von 217 500 Euro kann nach der Feststellung im Haushaltsplan nur durch eine Kreditaufnahme finanziert werden. Der Schuldenstand beträgt zum Jahresende rund 933 800 Euro.

Bei geplanter Darlehensaufnahme und bei planmäßiger Tilgung würde sich der Schuldenstand Ende 2024 auf rund 1,1 Millionen Euro erhöhen. Das mache einen Pro-Kopf-Betrag von 619 Euro pro Einwohner aus. Der Höchstbetrag der Kassenkredite wurde auf 850 000 Euro erhöht. Für die Zukunft sehe es aber besser aus. Für 2025 zeichne sich sogar ein leichter Überschuss ab, ließ Koger durchblicken.

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