„Es wurde blockiert, wo immer es ging. Ausweisungen von Flächennutzungsplänen verliefen im Sand, weder die ForstBW noch die Gemeinden als Eigentümer der meisten Waldflächen auf den Blauen stellten Flächen bereit“, berichtet der Vorstand.
Sonnenenergie anstatt Windkraft
Die Genossenschaft konzentrierte sich daraufhin auf Sonnenenergie. 2014 wurde die erste Photovoltaikanlage in Kandern in Betrieb genommen. Im Jahr 2017 folgte gemeinsam mit der Bürgerenergie Dreiländereck und den EWS Elektrizitätswerken Schönau der Solarpark Herten, der größte Solarpark in Südbaden. 2018 kam die Anlage auf dem Dach des Recyclinghofs Herten hinzu.
Seit einem Jahr habe sich die Stimmung gegenüber der Windkraft gewandelt. Dank der Fridays-for-Future Bewegung, dem Pariser Klimaabkommen und der Hochwasserkatastrophe in Deutschland sei die Erkenntnis gestiegen, dass mehr getan werden müsse.
Die neue Landesregierung beschloss, im Staatsforst Flächen für 500 Windräder bereitzustellen – dazu gehört auch der Blauen. Im Oktober hat die ForstBW die ersten Flächen zur Pacht ausgeschrieben und die Genossenschaft Bürgerwindrad Blauen hat sich gemeinsam mit den Genossenschaften BEGS Bürgerenergie Südbaden und der EWS Elektrizitätswerke Schönau beworben. Die Bürgermeister der Gemeinden Malsburg-Marzell, Schliengen und Müllheim unterstützten diese Bewerbung mit Empfehlungsschreiben. Es gilt, sich gegen elf weitere Interessenten durchzusetzen. Bis Februar will die ForstBW eine Entscheidung treffen.
„Wir hoffen, dass die ForstBW auch Kriterien wie regionale Präsenz und Bürgerbeteiligung berücksichtigt“, sagt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Hengelage. „Die Zusage für Pachtflächen wäre das schönste Geschenk zum zehnjährigen Bestehen“, meint Peter Schalajda, Vorstandssprecher und treibende Kraft des Unternehmens. Wie auch die anderen Vorstandsmitglieder, Manfred Steinbach und Matthias Lautenbach, treibt er das Projekt ehrenamtlich voran.
„Ich bin dem Vorstand, und allen voran Peter Schalajda, unendlich dankbar für sein Engagement“, sagt Hermann Schulze, Vorsitzender des Aufsichtsrats. „Wir blicken mit Zuversicht in die Zukunft und sind stolz auf unseren Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz hier in der Region“, ergänzt er.