Vor-Ort-Termin zeigt massive Mängel
Wie aber konnte es so weit kommen? Fest steht: Bei einem Ortstermin von Brandsachverständigen des Landratsamtes am 3. April wurden in dem Gebäude massive Mängel in Sachen Brandschutz festgestellt.
„Gefahr für Leib und Leben“
Dass die Räumung nun aber so schnell gehen muss und die Betroffenen derart überrumpelt, liegt, so scheint es, an einem Versäumnis der Hauseigentümerin, die offenbar nicht auf den behördlichen Warnschuss reagiert hat: „Dem Eigentümer wurde nach dem Ortstermin Zeit bis zum 14. April eingeräumt, Maßnahmen gegen die eklatanten Brandschutzmängel zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner zu ergreifen. Da hier im Brand- oder Rettungsfall wegen der vorgefundenen eklatanten Brandschutzmängel grundsätzlich eine Gefahr für Leib und Leben besteht, kann hier keine längere Frist gewährt werden“, schreibt Torben Pahl als Pressesprecher des Landratsamtes. Subtext: Die Frist wurde von der Besitzerin offenkundig nicht genutzt. Weiterer Aufschub sei nun nicht möglich, so Pahl weiter: Ein solcher Notfall könne jederzeit eintreten, „daher ist diese Kurzfristigkeit notwendig.“ Für eine persönliche Stellungnahme war die Besitzerin von unserer Zeitung bislang nicht zu erreichen.
Notiz im Hausgang
Nachdem die Vermieterien also offenbar weder auf die behördliche Ansprache reagiert noch sich bei den betroffenen Mietern gemeldet und diese informiert hatte, fanden die Hausbewohner am Donnerstag einen Zettel im Hausgang, so schildern sie es. „Ich bitte Alle, ’auch wenn es schwer fällt’ den Anweisungen der Behörde folge zu leisten und Ruhe zu bewahren! Wenn möglich versuchen Sie im vertrauten Kreis bei Familien Freunden und Verwandten unterzukommen, damit die Stadt Sie nicht in Notunterkünfte bringen muss“, steht da.