^ Markgräflerland: Sturm lässt Bäume auf Autos stürzen - Bad Bellingen - Verlagshaus Jaumann

Markgräflerland Sturm lässt Bäume auf Autos stürzen

Alexander Anlicker und Volker Münch
An der Bad Bellinger Badstraße stürzte ein Baum auf ein parkendes Auto. Der Insasse blieb unverletzt. Foto: zVg/Marco Maier

Das Gewitter am Montagmorgen sorgt für zahlreiche Feuerwehr-Einsätze im Markgräflerland. Betroffen sind insbesondere die Städte Neuenburg am Rhein und Müllheim im Markgräflerland.

Eine Gewitterfront sorgte am Montagvormittag für umgestürzte Bäume und Wasser in Kellern.

Bad Bellingen

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Bellingen wurde gegen 11.15 Uhr zu einem Unwetterschaden an der Badstraße gerufen. Aufgrund des Sturms brach ein Baum ab und fiel auf ein parkendes Fahrzeug. Die Wehrleute beseitigten den Baum und riefen den Bauhof zur Unterstützung hinzu. Dem Fahrzeuginsassen sei bis auf den Schrecken nichts passiert, teilte Gesamtkommandant Marco Maier mit. Die Feuerwehr Bad Bellingen war mit einem Fahrzeug und neun Einsatzkräften im Einsatz.

Neuenburg am Rhein

Während die letzten Unwetter größtenteils südlich des Schliengener Bergs übers Land zogen, lag der Schwerpunkt am Montag im Bereich Neuenburg, Auggen, Müllheim, Buggingen, Heitersheim und Sulzburg, berichtete der Neuenburger Gesamtkommandant und stellvertretende Kreisbrandmeister Andreas Grozinger.

Starke Sturmböen, möglicherweise auch ein kleiner Tornado, so Grozinger, hätten für brechende Baumstämme gesorgt. Gleich an mehreren Stellen seien Fahrzeuge auf Autos gestürzt, berichtet der Feuerwehrkommandant. Glücklicherweise habe es keine Verletzten gegeben.

Auf der Landstraße 134 zwischen Zienken und Schliengen seien mehrere Bäume auf die Fahrbahn gestürzt, sodass die Straße kurzzeitig gesperrt wurde.

„Es war wie eine Wolkenwalze, die sich auf Neuenburg zubewegte“, erzählt ein Neuenburger Feuerwehrmann. Dann kamen sintflutartige Regenfälle hinzu. Innerhalb weniger Minuten richtete der Sturm riesige Schäden an. „Bei uns auf dem Rathausplatz zerriss es die großen Sonnenschirme, die nicht mehr rechtzeitig geschlossen werden konnten“, erzählt Grozinger. Es war laut Grozinger ein Sturmkorridor, der sich zwischen der Vogesenstraße und der Hans-Buck-Straße bewegte. Blätter und kleine Äste wurden abgerissen und verstopften viele Abflüsse an den Straßen. Die Folge: Das Regenwasser suchte sich seinen Weg in die Keller mancher Häuser. Überall im Neuenburger Stadtgebiet wurden kapitale Bäume wie Streichhölzer abgeknickt oder richtiggehend abgedreht. Oft landeten sie auf Autos und wurden im öffentlichen Raum zur Gefahr. Dort mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr tätig werden. Weil zeitgleich sehr viele Alarmierungen erfolgten, konnten die Einsatzaufträge nur mit Zeitverzögerung abgearbeitet werden. In vielen Höfen und Privatgrundstücken lagen ebenfalls kapitale Bäume in den Gärten.

In der Sandroggenstraße stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus. Dort wurde später das Technische Hilfswerk tätig. Bis Montagnachmittag waren es weit über 30 registrierte Einsätze, die bei der Neuenburger Feuerwehr eingegangen waren.

Müllheim

In Müllheim ein ähnliches Bild: Dutzende umgekippte Bäume blockierten Straßen und richteten großen Sachschaden an parkenden Autos an. Ein riesiger Baum wurde von einer Sturmböe beim Amtsgericht umgerissen. Er durchbrach eine massive Zaunanlage, blockierte die Goethestraße und krachte auf ein Auto. Die Einsatzstelle wurde kurzerhand komplett gesperrt, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Insbesondere Schüler ignorierten die Sperrung und kletterten über den Baum, obwohl der unter Spannung stehende Baum größte Gefahren für Passanten in sich barg.

Bäume und Äste stürzten auch in der Eisenbahnstraße bei der Flüchtlingsunterkunft, in der Platanenallee, beim Bürgerhaus und am Schafstein, wo gleich zwei Autos beschädigt wurden, herunter. Oft waren die Straßen zeitweise gesperrt, bis die Feuerwehr die Hindernisse beseitigt hatte. In Hügelheim wurde am Schulplatz ebenfalls ein Auto unter einem Baum begraben. „Wir haben in unserem Gebiet wirklich viel zu tun“, erzählt Müllheims Kommandant Michael Stöcklin. Etwa 20 Einsätze kamen gestern in der Kernstadt und manchem Ortsteil zusammen. Im Ortsteil Feldberg-Rheintal krachte ein Baum auf ein Telefonkabel. Der Mast brach, das Kabel war gerissen. Es dauerte, bis der Telefonbetreiber zur Reparatur angerückt war.

Nach der Einsatzdokumentation der Führungsgruppe Markgräflerland wurden im ganzen Unterstützungsbereich mehr als 60 Einsätze registriert, die von etwa 115 Einsatzkräften abgearbeitet wurden. Einzelne Einsätze wurden aus Heitersheim, Buggingen, Sulzburg und Auggen der Führungsgruppe gemeldet. Nur in Eschbach, Ballrechten-Dottingen und Badenweiler blieb es nach Auskunft der Führungsgruppe ruhig. Personen kamen glücklicherweise bei dem Unwetter nicht zu Schaden, wie hoch der Sachschaden sein wird, war zur Stunde nicht zu erfassen.

Umfrage

2adaf948-0d33-11ef-8d09-186c8841fdbe.jpg

Die Kommunal- und Europawahl werfen Ihre Schatten voraus. Werden Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch machen?

Ergebnis anzeigen
loading