Maulburg Aus für das Carsharing

Gerald Nill
Das Carsharing-Angebot wurde von Maulburgs Bürgermeister Jürgen Multner (links) und Autohändler Oliver Schultheiß im März vergangenen Jahres gestartet. Foto: Gerald Nill

Der Carsharing-Anbieter Kintoshare hat seine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Maulburg beendet.

Auf die Bremse getreten hat der Carsharing-Anbieter Kintoshare von Toyota.

Im März vergangenen Jahres war das umweltfreundliche Angebot zum Autoteilen unbürokratisch und auf kurzem Weg aus der Taufe gehoben worden, nachdem Autohändler Oliver Schultheiß in der Zeitung gelesen hatte, dass der Gemeinderat zwar ein entsprechendes Angebot schaffen wollte, beim Partner Energiedienst (heute Naturenergie) mit „my-e-car“ aber auf Lieferschwierigkeiten stieß.

Am Rathaus und Bahnhof

Bereits vor knapp 20 Jahren habe die Gemeinde einen ersten Anlauf in Sachen Autoteilen unternommen, teilte der Bürgermeister mit. „Aber damals war die Zeit noch nicht reif.“ Und jetzt?

Innerhalb kurzer Zeit standen im Frühjahr zwei Toyota Yaris Hybrid auf reservierten Parkplätzen am Rathaus und am Bahnhof. „Die Anmeldung ist denkbar einfach“, hatte Autohändler Oliver Schultheiß versichert. Die einmalige Registrierung funktionierte über die „Kinto share EU App“ und es wurde dazu lediglich der Führerschein benötigt. Auch die Reservierung oder die Türöffnung am Auto funktioniere einfach mit dem eigenen Handy. Anfänglich hatte es ein gewisses Interesse an dem neuen Angebot gegeben, davon berichtete zunächst Jürgen Multner, der den Umweltgedanken unterstützt und zwei Parkplätze reservierte. Bei genauerer Betrachtung waren die Konditionen offenbar doch nicht so günstig, dass sich ein Umsteigen gelohnt hätte. „Laut den uns vorliegenden Zahlen belief sich die Nachfrage auf ein bis zwei Prozent“, bestätigt Multner jetzt die magere Nachfrage.

Neue Firmenstrategie

Das Angebot wurde zwischenzeitlich wieder eingestellt, allerdings laut Aussage des Anbieters nicht aufgrund der schwachen Nachfrage, sondern wegen einer Neuausrichtung der Firmenstrategie. Das Unternehmen Kintoshare ist Mobilitätspartner von Olympia 2024 in Paris geworden und setzt nun seine gesamten Ressourcen dort ein. In diesem Zug werden alle Standorte in Deutschland aufgegeben. Die Nachfrage war aber sicherlich nicht optimal, räumt Multner ein. Die Maulburger Lösung war übrigens das einzige Kintoshare-Angebot im ländlichen Raum - neben Hamburg, Köln, Berlin.

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