Maulburg Cooles Hobby auf schmalen Kufen

Harald Pflüger

Eiskunstlauf: Der Maulburger Max Kähny träumt von Olympia. Training in der Schweiz.

Maulburg - „Das ist genau mein Ding“, sagt Max Kähny. Der zwölfjährige Eiskunstläufer betreibt ein für Jungen eher ungewöhnliches Hobby und hat ein ehrgeiziges Ziel: Olympia.

Erste Gehversuche auf der Kunsteisbahn

Fünf Jahre ist es her, da hat eine Freundin seiner Mutter Melanie Kähny den Schüler des Meret-Oppenheim-Schulzentrums in Steinen auf den Geschmack gebracht. Damals machte er seine ersten Gehversuche auf der Kunsteisbahn der KuBa Freizeitcenter AG im Schweizer Rheinfelden und war sofort Feuer und Flamme.

Heute trainiert Max Kähny für sein cooles Hobby fünf bis sieben Mal pro Woche, denn der Schüler hat ein ehrgeiziges Ziel. Sein Traum ist die Teilnahme an den olympischen Winterspielen. „Träume soll man leben“, sagt Mutter Melanie Kähny, „und wenn wir ihn dabei unterstützen können, dann tun wir es.“ Das bedeutet für Melanie Kähny in erster Linie, ihren Sohn zum Training zu fahren, nicht nur ins Schweizer Rheinfelden, wo das Einzellaufen bei Isabel Gugel-Kreis trainiert wird, sondern auch nach Basel, wo das Eistanztraining bei Cassandra Nyerges stattfindet.

Ohne Training kommt man nicht weit

Denn ohne Trainingsstunden kommt man nicht weit. Eiskunstlauf zählt zu den technisch anspruchsvollsten und am schwierigsten zu erlernenden Präzisionssportarten überhaupt. Das Schöne am Eiskunstlauf ist für viele die Mischung aus Tanz und Akrobatik. Auch für den jungen Maulburger.

Als Neuling musste Max Kähny zuerst einmal die Grundlagen des Eiskunstlaufens erlernen. Ein halbes Jahr habe er gebraucht, dann habe er sicher laufen können, sagt Max Kähny. Auch im Eislauf gibt es Tests, ähnlich wie beim Schwimmen (und natürlich auch ein entsprechendes Abzeichen, wenn man einen Test besteht).

Die Grundlagen des Eislaufens werden in den „Sternli-Tests“ 1 bis 4 getestet. Von Stern zu Stern steigen die Anforderungen. Im kommenden Jahr will sich Max Kähny den vierten Stern „holen“, wobei die Kür dann unter anderem Salchow, Rittberger oder Flip, Standpirouette und Sitzpirouette umfasst.

Nach sportlichen Vorbildern gefragt, nennt Max Kähny David Vincour (Jahrgang 1984), den Olympiateilnehmer von 2010 und fünffachen tschechischen Nationalmeister.

Seine Mitschüler bewundern Max Kähny für dessen Ehrgeiz und Durchhaltevermögen – und möglicherweise beneiden sie ihn, weil er als einziger Junge auf der Schweizer Eisbahn Hahn im Korb ist.

Auf den richtigen Schuh kommt es an

Eine Herausforderung ist es für Melanie Kähny übrigens, die richtige Kleidung für ihren Sohn zu kaufen – und die passenden Schlittschuhe. Natürlich kommt es beim Eiskunstlauf auch auf den richtigen Schuh an. Einfach ein paar Schlittschuhe im Internet bestellen, das geht nicht. Schon gar nicht bei einem Jungen mit Schuhgröße 47. Die Schuhe aus thermoverformbarem Material müssen angepasst werden, sagt Melanie Kähny. Das geschieht – Stichwort thermische Formgebung – durch „Backen“.

Nach der Weihnachtspause steht als nächstes beim Eislaufclub Rheinfelden (ECR) die Clubmeisterschaft im Einzel am 3. Februar an, und am 23. Februar geht es mit Partnerin Lilly Wehner (zehn Jahre) im Eistanzen beim Schaulaufen des EC beider Basel aufs Eis. Für seinen Einzellauf hat sich Max Kähny übrigens das Lied „Human“ von Rag’n’Bone Man (Rory Graham) ausgesucht.

Wer meint, für den Schüler des Meret-Oppenheim-Schulzentrums Steinen bleibt keine Zeit mehr für andere Hobbys, der täuscht sich. Max Kähny ist Mitglied bei der Schützengesellschaft Maulburg und bei der Freiwilligen Feuerwehr, die ihn übrigens bei der Generalversammlung im Februar als fleißigsten Probenbesucher ausgezeichnet hat.

Dass er über Durchhaltevermögen verfügt, hat er damit unter Beweis gestellt, und es braucht einem nicht bange werden, dass er keinen langen Atem hat, um seinen Traum von Olympia zu verwirklichen.

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