Maulburg „Das ist genau mein Ding“

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Eistanz: Der Maulburger Max Kähny schafft den Sprung in den Schweizer Kader

Maulburg - „Das ist genau mein Ding“, sagte Max Kähny bei einem Porträt über ihn vor zweieinhalb Jahren. Und sein Ding ist es heute noch. Der heute Fünfzehnjährige betreibt ein für Jungen eher ungewöhnliches Hobby: Eistanz.

Rückblick: Sieben Jahre ist es her, da hat eine Freundin seiner Mutter Melanie Kähny den Schüler des Meret-Oppenheim-Schulzentrums in Steinen auf den Geschmack gebracht. Damals machte er seine ersten Gehversuche auf der Kunsteisbahn der KuBa Freizeitcenter AG im Schweizer Rheinfelden und war sofort Feuer und Flamme.

Heute trainiert Max Kähny für sein cooles Hobby fünf bis sieben Mal pro Woche, denn der Schüler hat sein ehrgeiziges Ziel von damals nicht aus den Augen verloren. Sein Traum ist die Teilnahme an den olympischen Winterspielen.

„Träume soll man leben“, meint Mutter Melanie Kähny, „und wenn wir ihn dabei unterstützen können, dann tun wir es.“ Das bedeutet für Melanie Kähny in erster Linie, ihren Sohn zum Training zu fahren. Und das sind nicht wenige Kilometer in der Woche.

„Mein Sohn ist seit 2018 schwer am Trainieren“, sagt Melanie Kähny. Denn ohne Trainingsstunden kommt man nicht weit. Eistanz zählt zu den technisch anspruchsvollsten und am schwierigsten zu erlernenden Präzisionssportarten überhaupt. Das Schöne am Eistanz ist für viele die Mischung aus Tanz und Akrobatik. Auch für den jungen Maulburger.

Mittlerweile hat der Schüler einige Wettkämpfe absolviert, unter anderem in Zürich und in Basel. Dort hat er am Valentinstag 2020 mit seiner Partnerin Lilly Wehner aus Weil am Rhein am Schaulaufen teilgenommen.

Als Neuling musste Max Kähny zuerst einmal die Grundlagen des Eistanzes erlernen. Ein halbes Jahr habe er gebraucht, dann habe er sicher laufen können, erinnert sich Max Kähny. Auch im Eislauf gibt es Tests, ähnlich wie beim Schwimmen (und natürlich auch ein entsprechendes Abzeichen, wenn man einen Test besteht).

Die Grundlagen des Eislaufens werden in den „Sternli-Tests“ 1 bis 4 getestet. Von Stern zu Stern steigen die Anforderungen. Mittlerweile hat sich Max Kähny den vierten Stern „geholt“, wobei die Kür dann unter anderem Salchow, Rittberger oder Flip, Standpirouette und Sitzpirouette umfasste.

Nach sportlichen Vorbildern gefragt, nennt Max Kähny David Vincour (Jahrgang 1984), Olympiateilnehmer von 2010 und fünffachen tschechischen Nationalmeister. Heute werden der Schüler und seine neue Partnerin Bianka Köhler von seinem Vorbild trainiert.

Eine Herausforderung ist es für Melanie Kähny übrigens, die richtige Kleidung für ihren Sohn zu kaufen – und die passenden Schlittschuhe. Denn beim Eiskunstlauf kommt es auch auf den richtigen Schuh an. Einfach ein paar Schlittschuhe im Internet bestellen, das geht nicht. Schon gar nicht bei einem Jungen mit Schuhgröße 47. Die Schuhe aus thermoverformbarem Material müssen angepasst werden, sagt Melanie Kähny. Das geschieht – Stichwort thermische Formgebung – durch „Backen“.

Seine Mitschüler bewundern Max Kähny für dessen Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Aufgrund der Intensivierung des Trainings bleibt für den Schüler des Meret-Oppenheim-Schulzentrums Steinen allerdings keine Zeit mehr für andere Hobbys

Mit Lilly Wehner hatte Max Kähny an seinem ersten Wettkampf teilgenommen: dem Züri Leu Cup. Gemeinsam haben sie in der Kategorie „Eistanz Jugend“ den vierten Rang erreicht.

Seit diesem Jahr hat Max Kähny mit Bianka Köhler eine neue Eislaufpartnerin. Seine Partnerin kommt jedes mal zum Training extra aus Thun. Weil sie Schweizerin ist, wird der Maulburger nun auch bei Schweizer Wettkämpfen offiziell gewertet, was mit seiner deutschen Partnerin nicht möglich gewesen wäre. Denn um in ein nationales Eistanz- oder Paarlauf-Kader von Swiss Ice Skating selektioniert werden zu können, muss mindestens einer der zwei Athleten über die Schweizer Staatsbürgerschaft verfügen oder – als Ausländer – seit mindestens einem Jahr den Wohnsitz in der Schweiz haben.

Damit nicht genug. Max Kähny hat auf der Erfolgsleiter gleich eine weitere Sprosse erklommen. Seit April gehören er und Bianka Köhler dem Schweizer „Inter-Regional-Ice-Dance-Cader“ an. Der Schweizer Nationaltrainer Eistanz, Cédric Pernet, kommt in regelmäßigen Abständen vorbei.

Gemäß dem Sprichwort „Ohne Fleiß kein Preis“ trainiert Max Kähny mit seiner Eislaufpartnerin 15 bis 22 Stunden in der Woche. Trainiert werden die beiden hauptsächlich von Cassandra Nyerges sowie, wann immer möglich, von David Vincour.

Saisonalbedingt findet das Training derzeit im St. Jakob-Stadion in Basel statt.

Weitere Informationen: Mehr über Max Kähny gibt es auf Instagram: mr._.ice689

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