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Maulburg Der Friedhof am Hang soll sich besser rechnen

Gudrun Gehr
Bestattungen sollen auf diesem Friedhof teurer werden. Foto: Anja Bertsch

Freie Grabstätten und eine neue Bestattungskultur führen zu einem Minus beim Bestattungswesen. Nun werden die Gebühren erhöht.

„In Maulburg besteht ein sehr niedriger Deckungsgrad der Kosten. Außerdem ist die Topografie unseres Friedhofes nicht ganz unkompliziert.“ Mit diesen Worten leitete Bürgermeister Jürgen Multner die Debatte um die Gebührenerhöhung im Bestattungswesen ein.

Die letzte Erhöhung sei im Jahr 2017 erfolgt, ergänzt er.

Minusbetrieb

Multner erläuterte weiter, die Deckungsgrade belaufen sich in den letzten sechs Jahren zwischen neun und 18 Prozent. Daraus resultiert ein stark defizitärer Betrieb.

Einerseits seien die Kosten gestiegen, andererseits habe sich die Bestattungskultur massiv von Erdbestattungen in Richtung Urnenbestattungen verändert. Außerdem werden immer mehr anonyme Bestattungsformen mit geringeren Gebühren gewählt.

Der Maulburger Friedhof sei infolge der Hanglage und der Vielzahl freier Grabstätten im Unterhalt sehr teuer. Zudem sei der Unterhalt der Aussegnungshalle sehr aufwendig.

Dreifache Erhöhung

Die Verwaltung hatte daher massive Erhöhungen der Gebühren vorgeschlagen, sodass sich einzelne Gebührensätze mehr als verdreifachen.

Die Räte diskutierten intensiv über die Belastungen, die den Bürgern entstehen werden. Allerdings gab Christian Leszkowski, SPD-Gemeinderat, zu bedenken, dass sich die Gebühren für ein Reihengrab - umgerechnet auf 25 Jahre - auf erschwingliche 40 Euro pro Jahr relativieren würden.

„Laubbläser-Orgien“

Gemeinderat Christoph Schwald (Freie Wähler) bemängelte die zu intensive Pflege des Friedhofs und kritisierte die „Laubbläser-Orgien“. Diese würden den Friedhof in eine „Totenstadt“ verwandeln, es würde sich in der „Steppe“ des Maulburger Friedhofes kein Schmetterling oder Kleingetier mehr finden. Gemeinderätin Stephanie Scarr, Vereinigung Maulburg, entgegnete, dass viele Besucher dort Wert auf Ordnung und Sauberkeit legen würden. Nach intensiven Diskussionen der Räte erfolgten mehrere Abstimmungen über Einzelposten.

Neue Gebührenansätze

Demnach wurde der Verwaltungsvorschlag für ein Reihengrab in Höhe von 1025 Euro bestätigt. Die Kosten über ein Doppel-Wahlgrab belaufen sich künftig auf 2000 Euro. Die Kosten für die Abdankungshalle werden sich auf 210 Euro betragen, die Benutzung der alten Kapelle kostet nun 50 Euro.

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