^ Maulburg: Der Schlüssel bleibt in Narrenhand - Maulburg - Verlagshaus Jaumann

Maulburg Der Schlüssel bleibt in Narrenhand

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Den Schlüssel zum Rathaus erhält erst der neue Bürgermeister wieder: Amtsinhaber Jürgen Multner (rechts) hatte im augenzwinkernden Wettstreit mit den Fasnächtlern um Oberzunftmeisterin Josephine Schanz das Nachsehen. Foto: sc

Dass die Maulburger Fasnacht können, bewiesen sie wieder einmal an der traditionellen „Us’cherete“ im Narrehüsli.

Fasnachtsschlager, das Hieber-Lied, stets umgetextet auf aktuelles Geschehen in der Stadt und auf der Welt: die Ölfde Ölfde-Singers unterhielten mit Witz und Humor. Im Mittelpunkt jedoch standen die bevorstehende Bürgermeisterwahl am 25. Februar und die Schlüsselrückgabe an den „Noch-Bürgermeister“, Jürgen Multner. Dieser war ausgestattet mit einem Schild, auf dem „Grad no Burgi“ stand, und wunderte sich nicht schlecht. Denn den Schlüssel gaben die Narren nicht an ihn heraus. Nein, der wird erst an den zukünftigen Bürgermeister überreicht werden, hieß es.

Multner schildert Pannen

Multner, der im vergangenen Jahr von den Narren dazu verdonnert worden war, in einem Buch seine „Fettnäpfchen“ aufzuschreiben, nahm es gelassen. Dafür berichtete er von einem Konfliktgespräch mit einem Bürger, den er stets mit „Herr Soundso“ angesprochen hat. Allerdings stellte sich etwas später heraus, dass es sich nicht um einen Mann, sondern vielmehr um eine Frau gehandelt habe.

Auch privat sei er schon manches Mal in ein Fettnäpfchen getreten. Oft jedoch hätte ihn seine Frau noch rechtzeitig vor Schlimmerem bewahrt, indem sie ihm dezent „unter dem Tisch einen Tritt gegeben habe“. Die Folge davon sei mittlerweile ein vernarbtes Schienbein, meinte der Rathauschef launig.

Kandidaten vorgestellt

Dann wurden die sechs Bürgermeisterkandidaten vorgestellt. Mit einem Bild vor dem Gesicht, das die Betreffenden zeigte, gab jeder ein Statement ab. Kandidat Reiner Stamm meinte beispielsweise: „Lieber de Reiner als keiner“, und Daniele Maula erklärte: „Ich mach de Bürgermeischter au, ich bi de Beschti, fertig“. Anja Herzog erklärte: „Ich chum zwar us Lörrach, aber ich bi ehrlich“. So hatte jeder seine Chance, und am Ende wurde ein passendes Lied auf den jeweiligen Bewerber gesungen.

Ob treffende Schnitzelbank über den Bauernaufstand, die Erhöhung der Mehrwertsteuer für die Wirte oder Gegebenheiten im Ort: Jeder Beitrag hatte Hand und Fuß und kam bestens beim Publikum an. Witzig auch der Sketch, in dem sich die Bauarbeiter Abdullah und sein Chef unterhalten. „Du wärst ein super Bürgermeister“, stellte Abdullah fest. Immerhin, sein Chef habe keine Angst vor Dreck und nassen Füßen. Schlau war der Mitarbeiter auch: Wenn ein Schiff fünf Tage bräuchte, um nach Amerika zu kommen, so bräuchten fünf Schiffe einen Tag für die Fahrt. Auch, dass es ein Navi für Traktoren mit Demo-Version gibt, erfuhren die Zuhörer.

Die Akteure unter der Leitung von Martin Jessat – das waren Roland Kobiella, Andreas Paul, Matthias Lang, Julian Eiche und Jasmin Blum – überzeugten durch ihre Spielfreude und die Leidenschaft für Fasnacht und Narretei.

Positive Bilanz

Oberzunftmeisterin Josephine Schanz freute sich über die überaus gelungene „Us’cherete“. „Wir haben am Rosenmontag auf dem Schulhof mit allen Kindergärten, der Narrenzunft, den Teufelsknechten, den Crodde-Waggis und der Guggemusik Halli Galli aus Steinen bereits ein tolles Fasnachtsfest gefeiert“, berichtet die Oberzunftmeisterin. Danach sei es an den Seniorennachmittag gegangen, wo die Ölfde-Ölfde-Singers ihre Schnitzelbangg vorgetragen haben.

Am Samstag fand der Nachtumzug der Teufelsknechte statt. Als Abschluss wird am Samstag, 17. Februar, ab 18.11 Uhr das Fasnachtsfeuer auf dem Hasenwald entzündet. Auf einer Holzrampe wird in Richtung Maulburg die Schiibe geschlagen.

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