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Maulburg Die schönen Seiten des Essens

Hans-Jürgen Hege
Daniele Maula in seinem Kochstudio. Foto: Hans-Jürgen Hege

Food-Artist Daniele Maula bereitete Weihnachtsfreuden.

Maulburg - „Ich bin ein Gutmensch“, sagt Daniele Maula und lacht dabei so herzlich unter seiner roten Kochmütze hervor, dass man gar nicht auf die Idee komme, es könne Eigenlob sein, das den Food-Artist umtreibt.

Das klang echt. Und er zog nach, als unser Mitarbeiter ihn in seiner Scheune, die er zur urigen Küche umgebaut hat, besuchen durfte: „Ich habe gerne Leben um mich und bin sehr gesellig. Und ich weiß mit dem guten Geist umzugehen, den mir meine Mutter mitgegeben hat.“

Sein Hobby wurde zur Leidenschaft

Eigentlich ist Daniele Maula Hobby-Koch. Dass sein Hobby längst zur Leidenschaft geworden ist, steht außer Frage. Vor zehn Jahren lud er Freunde „einfach mal so ein zu einem Essen“. Mit großem Erfolg. Seine Gäste waren begeistert. „Und ich auch“, erinnert er sich an die Anfänge, an „den kleinen Kerl“, der damals wie heute viel gemein hatte mit dem Spielekonsolen-Klassiker „Super Mario“ und der legendären Figur „Luigi“, der er nach wie vor so ähnlich sieht, dass ihm seine Freunde und vor allem die Kinder, die es ihm samt und sonders angetan haben, den Namen verpassten, unter dem sein Kochstudio langsam, aber sicher zur Legende wurde. „Meine Idee kam an. Sie brachte meinen kleinen und großen Fans Spaß und Freude und mir Glückseligkeit.“

Als Food-Artist vielbeschäftigt

Inzwischen kocht der Food-Artist auf Messen, auf Familienfesten, bei Veranstaltungen, in den Küchen der Volkshochschule, bei Kinderferienfreizeiten – oder bei sich selbst in einer tollen Infrastruktur, die er für seine Projekte aufgebaut hat. Rund 1000 Knirpsen bringt Daniele Maula Jahr für Jahr nicht nur die Kochkunst bei, sondern lehrt sie auch Respekt zu haben vor Lebensmitteln. Er zeigt ihnen, den Erwachsenen und seinen Freunden „ohne Bezahlung, nur gegen freiwillige Geldspenden, die Kunst des Kochens und die schönen Seiten des Essens“.

Demnächst ist Daniele Maula als Koch dabei, wenn die SG Maulburg-Steinen mit 50 Kindern zum Skifahren fährt. Und er beginnt zu schwärmen: „Die Kinder in meinen Kursen, bei meinen Events, Projekten und Ausfahrten haben immer eine Riesenfreude. Und wenn ich den Glanz in ihren Augen sehe, habe ich ein fast noch schöneres Gefühl als wenn mein Navi am Ende einer großen Reise sagt: Sie haben ihr Ziel erreicht.“

Zu Maulas selbstverständlichen Tugenden zählt allem voran soziales Engagement. Seit vielen Jahren macht er aus seinen Projekten immer wieder Herzenssachen. Alleinstehende, einsame Mitbürger spornen ihn zu Höchstleistungen an. Aus gutem Grund. „Vor etwa zehn Jahren war ich fast am Boden“, erzählt er. Gerade weil er das alles am eigenen Leib spüren musste, könne er sich in Not leidende Menschen hineinversetzen.

Freude schenken

„Ich habe mir damals unter anderem vorgenommen, für diese Menschen in erster Linie da zu sein“, betont der Koch. Und zwar nicht nur an Weihnachten, sondern an vielen anderen Festtagen eines Jahres auch. „Da schenke ich gerne Freude all denen, die sich solche Freuden nicht leisten können oder einfach keine Freude mehr im Leben haben.“

Wie etwa am ersten Weihnachtsfeiertag, als er sich spontan entschloss, ein Mehrgänge-Menu zu zaubern und die Türe zu seinem Studio für bedürftige Menschen so lange offen zu halten, bis keine Plätze mehr zur Verfügung standen. 30 Erwachsene und zehn Kinder folgten seiner Einladung, die wie immer via Facebook verteilt worden war. Aus Freiburg kamen viele, aus Grenzach-Wyhlen oder Waldshut. Und – auch wie immer – trudelten Spenden von Mitbürgern ein, die sich mit Maulas Projekt identifizieren. „Eine Familie aus Grenzach-Wyhlen hat für meine kleinen Gäste über eine Tonne Spielsachen angeliefert“, freut sich Daniele Maula über die „Lieferung“, die nach dem Weihnachtsschmaus an seine Gäste verteilt wurden.

Auf die Frage, ob seine Gastfreundschaft manchmal ausgenutzt werde, meint der Food Creator, Hobbykoch und Eventplaner, der in Maulburgs Malergeschäft Kiefer in den 80ern den Malerberuf erlernte: „Ich habe das noch nie erlebt. Wenn meine Gäste zusammensitzen, stelle ich mich vor und dann erzählen die ihre oft sehr bewegenden Geschichten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt merkt man, ob getrickst wird.“

Spendenkasse

Und wer bezahlt? Essen ist nicht billig, und zwar vor allem dann nicht, wenn – wie in Maulas Kochstudio – „immer frische Zutaten“ den Spaß am Essen hochhalten. Daniele Maulas „Luigi“-Bärtchen zuckt, als er auf die Spendenkasse deutet, die auf einer Kommode steht. „Dort drin werden die vielen Spenden gesammelt, die bei meinen Kochkursen, bei Firmenfesten oder anderen Events reichlich fließen oder die zusammenkommen, weil sich immer wieder Sponsoren finden, die es sehr begrüßen, wenn man sich im Sozialbereich weit aus dem Fenster lehnt. Und Maula schmunzelt: „Es wird natürlich auch niemand abgewiesen, der in die Reihe der Sponsoren aufgenommen werden will.“ Alle, so Daniele Maula, sind herzlich willkommen.

Schließlich auch wegen des aktuell laufenden Grundschulprojektes, das er zusammen mit ein paar Freunden in Malawi (Afrika) unterstützt. „Die Grundschule dort erhält von uns Spendengelder. Und einem 13-jährigen Mädchen, das von einer dortigen Lehrerin gelobt wurde, bezahlen wir die Ausbildung an der Schule komplett. Ich bin da sehr gerne Pate geworden“, strahlt Daniele Maula. Und auch das sieht gut aus unter der roten Mütze, die wie das Bärtchen zu seinem Markenzeichen geworden ist, seit er im Team von Alfons Schuhbeck 2015 die ZDF-„Küchenschlacht“ so erfolgreich aufmischte.

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