Maulburg Energiefragen werden beleuchtet

Markgräfler Tagblatt
Mit Abstand am meisten Strom verbraucht in Maulburg das HallenbadFoto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Maulburg: Verwaltung stellt ersten Energiebericht für die kommunalen Gebäude vor

In der Sitzung des Gemeinderats am Montag wurde der erste Energiebericht von Maulburg vorgestellt. „Er ist nicht so ausführlich wie in anderen Gemeinden, aber wir wollen klein anfangen, damit wir uns steigern können“, so Angela Gimpel, Mitarbeiterin des Bauamts.

Von Christoph Schennen

Maulburg. Ziel des kommunalen Energiemanagements sei es, Energieverbrauch und -kosten systematisch zu erfassen, Prozesse zu verbessern und Kosten zu senken. Das zuständige Energieteam besteht aus Mitarbeitern der Verwaltung. Mitarbeitern kommunaler Einrichtungen und externen Experten wie Franziska Kennemann von der Energieagentur Südwest.

Für den Bericht wurde der Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser der kommunalen Gebäude erfasst. Größter Wärmeverbraucher ist die Schule, auf die mit 487 600 Kilowattstunden (kWh) ein Drittel des gesamten Wärmeverbrauchs 2019 entfällt. Wesentlich geringer ist mit 108 203 kWh der Wärmeverbrauch beim Bauhof (sieben Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs). Bei den Kohlendioxid-Emissionen liegt der Bauhof mit 25,73 Tonnen (23 Prozent) hingegen gleichauf mit Schule (25,35 Tonnen beziehungsweise 23 Prozent) und Hallenbad (23,77 Tonnen beziehungsweise 22 Prozent). „Wir haben im Bauhof eine schlechtere Kohlendioxid-Bilanz, weil wir dort mit Gas heizen“, sagte Angela Gimpel und verwies darauf, dass Bad, Halle, Schulen und Kindergarten mit Nahwärme versorgt würden.

Optimierungen im Visier

Fast die Hälfte des Stromverbrauchs entfiel 2019 auf das Hallenbad (295 392 kWh). Lässt man das Bad außen vor, ist die Schule der größte Verbraucher (115 552 kWh).

Aufgabe des kommunalen Energiemanagements ist es, zu schauen, wo Optimierungen durchgeführt werden können. Der Wärmeverbrauch beim Bauhof stieg beispielsweise von 2017 bis 2019 von über 70 000 auf fast 110 000 kWh. Der Grenzwert von 121 380 kWh wurde zwar unterschritten, aber der Zielwert von 58 140 kWh überschritten. „Beim Bauhof ist der Wärmebedarf gestiegen, weil beispielsweise die Heizung falsch eingestellt wurde beziehungsweise etwas über Nacht lief“, vermutete die kommunale Energiemanagerin Gimpel. In diesem Jahr soll der Zielwert beim Bauhof sowohl bei der Wärme als auch bei Strom und Wasser erreicht werden.

Gimpel schilderte den Energieverbrauch aller kommunalen Gebäude. Auch bei der Feuerwehr stieg der Wärmeverbrauch von 2017 bis 2019 von 45 143 kWh auf 66 318 kWh; er liegt in diesem Jahr ebenso wie der Stromverbrauch wohl unter den jeweiligen Zielwerten. Beim Wasser wird der Zielwert von 25 795 kWh bereits seit der systematischen Erfassung der Verbräuche im Jahr 2017 erreicht.

Beim Dorfstübli sei der Wärme- und Wasserverbrauch in Ordnung, der Strombedarf schwanke, so Gimpel. In der Kita Steegmatt sei der Wärmeverbrauch gering, der Wasser- und Stromverbrauch hingegen hoch. Die Stromerzeugung durch die Fotovoltaikanlage habe zu einer 25-prozentigen Kostenersparnis geführt.

Die Kita Wiesental liegt beim Wärmeverbrauch unter dem Zielwert, beim Strom- und Wasserverbrauch leicht darüber. Die Wiesentalschule überschritt 2019 den Grenzwert beim Stromverbrauch und 2018 den Grenzwert beim Wasserverbrauch erheblich. Gründe sind bei ersterem mehr Internet-Anschlüsse und die Benutzung von elektronischen Tafeln. Die Alemannenhalle hat hohe Strom- und Wasserverbräuche; beide Werte sinken jedoch. Das Hallenbad lag 2019 jeweils über dem Grenzwert. Der Wasserverbrauch konnte von mehr als neun Millionen Liter (2018) auf 7 752 437 Liter im letzten Jahr gesenkt werden. Die Gemeinde ist hier aber weit vom Zielwert von 2 387 700 Liter entfernt. Im Rathaus sind der Strom- und der Wasserverbrauch im Vergleich zu 2018 gestiegen.

Energieleitlinien geplant

Im Energiebericht 2021 sollen auch die Kosten aufgelistet werden, versprach Gimpel. Außerdem sollen Energieleitlinien einführt werden. Auch eine Zertifizierung mit dem Label „Kommunales Energiemanagement-System“ wird angestrebt. Erzieher, Lehrer, Schüler, Hausmeister und Mitarbeiter der Verwaltung sollen in Energiefragen geschult werden.

Lob für die Arbeit des Energieteams gab es von den Fraktionen. Christof Schwald (Freie Wähler) sagte: „Wir müssen danach streben, dass wir uns ständig verbessern.“

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