Maulburg Erst einmal zuhören und dann handeln

Kathryn Babeck
Die neue Schulleiterin der Wiesentalschule Maulburg: Sabrina Schenk. Foto: Maximillion Müller

Sabrina Schenk ist die neue Schulleiterin der Wiesental Gemeinschaftsschule. Die junge Frau hat eine beachtliche Lehrerlaufbahn hinter sich. Seit dem 11. September ist sie nun im Amt. Wir haben uns mit ihr über ihre Ziele und Wünsche als Rektorin unterhalten.

„Weck die Chefin in dir: 40 Strategien für mehr Selbstbehauptung im Job“, gibt Sabrina Schenk lachend zur Auskunft, als sie gefragt wird, was sie gerade liest. Man müsse sich ja weiterbilden, fügt sie selbstironisch hinzu.

Seit dem 11. September diesen Jahres ist sie die neue Schulleiterin der Wiesental Gemeinschaftschule. Sie ist die Nachfolgerin von Heike Schmarje, die in den vierzehn Jahren ihrer Amtszeit die Umgestaltung der Schule zu einer Gesamtschule maßgeblich mitgestaltet hat.

Berufswunsch Lehrerin

Schenk ist in Freiburg geboren, dann ist sie nach Vörstetten aufs Land gezogen. Zunächst hat sie die Realschule besucht und auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur gemacht. Schon damals habe sie gewusst, dass sie Lehrerin werden will, deshalb habe sie sich für das Sozialwissenschaftlichen Gymnasium, eine Schule mit pädagogischen und psychologischen Schwerpunkt, entschieden, sagt sie. An der pädagogischen Hochschule in Freiburg hat sie Mathematik, Geografie und Chemie auf Lehramt studiert.

„Heutzutage geht man nicht mehr davon aus, dass Frauen gut in Sprachen sind und Männer in Mathematik“, klärt sie auf. Vielmehr gebe es naturwissenschaftliche und gesellschaftliche Typen. So tue sie sich eher mit Sprachen schwer, gibt sie unumwunden zu. Das Referendariat hat sie in der Hellbergschule Werkrealschule in Brombach absolviert. Dort bekam sie auch ihre erste Stelle als Lehrerin.

„Mir fehlte jedoch eine Herausforderung.“ Deshalb hat sie sich beim Staatlichen Schulamt im Fachdienst Inklusion weitergebildet. Vor allem in der Verwaltung hat sie sich mit Fragen von körperlich und geistig behinderten Kindern und Jugendlichen auseinandergesetzt.

Inklusion als Anliegen

Inklusion, also das behinderte und nicht behinderte Kinder und Jugendliche gemeinsam lernen, sei bis zum einem gewissen Grad möglich, ist sie überzeugt. In der Grundschule ist dieses Miteinander schulterbar, in der weiterführenden Schule sei dies wegen der Leistungsunterschiede schwieriger, sagt die Schulleiterin.

Schenk ist über die Schulgröße mit 500 Schülern froh. Als zweite Konrektorin war sie an der Realschule Dreiländereck in Weil am Rhein tätig. Diese Schule zählte rund 600 Schüler. Bei der Schulgröße in Maulburg „kennt man die Gesichter, jeder kann sich hier zuhause fühlen“, sagt sie.

Eine große Schulfamilie

Die Sternwanderung, der zentrale Wandertag der Wiesentalschule, war für sie als neue Rektorin ein erster gesellschaftlicher Höhepunkt. Von der Grundschule bis zur zehnten Klasse sind die Schüler aus verschiedenen Richtungen auf die Schule zugewandert. Eine Kluft zwischen der Grundschule und der Gemeinschaftschule, die unter einem Dach untergebracht sind, dürfe es nicht geben, auch deshalb sei sie von diesem Tag so angetan gewesen. Mit ihren Kollegen will sie die Schule voranbringen. Dazu will sie erst einmal zuhören, das Gefühl bekommen, was die Wünsche sind und die Herausforderungen kennenlernen.

Anstehende Aufgaben

Die Vielfalt an der Schule schätze sie sehr, sagt sie. Es komme jedoch darauf an, dieser gerecht zu werde. So hält sie das „Coaching“ an der Schule für einen sinnvollen Ansatz. So gebe es einen regelmäßigen Austausch zwischen den Hauptfachlehrern und den Schülern, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Was sie noch nicht genau sagen könne, ob es einen Zusammenhang zwischen der intensiven Mediennutzung und gewisser Krankheitsbilder gebe. Mittlerweile hätten eine Vielzahl von Schülern eine Lese-Rechtschreib- sowie Rechenschwäche.

Zum Schluss des Gesprächs gibt sie noch Persönliches preis: Sie sei gesellig, ein Familienmensch, sie wandere gerne und liebt Handlettering, also das schöne und kunstvolle Darstellen von Buchstaben. Eigentlich würde sie auch gerne, wenn der Weg nicht so weit wäre, mit dem Fahrrad von Lörrach nach Maulburg fahren. Um jedoch pünktlich zum Unterrichtsbeginn da zu sein, nehme sie doch lieber die S-Bahn.

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