Maulburg Fichten und Buchen werden verschwinden

Markgräfler Tagblatt
Wie es um den Wald steht, wurde dem Maulburger Gemeinderat in dieser Woche erläutert. Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Förster Sven-Hendrik Wünsch legt alarmierenden Waldbericht vor

Maulburg (hf). Einen alarmierenden Waldbericht legte Förster Sven Henrik Wünsch nach dem Bericht von Forstbezirksleiter Bernhard Schirmer, der selbst nicht an der Sitzung teilnehmen konnte, im Gemeinderat vor.

Das Jahr 2018 war so heiß wie noch nie. Im Gemeindewald gesamten Forstbezirk des Landkreises liegen 56 000 Festmeter von Käfern befallenes Schadholz. In ganz Europa ist die Situation ähnlich. Und für den Holzmarkt gibt es für Europa ein Überangebot an Nadelholz.

Auch für 2019 erwartet der Förster, dass es ein Überangebot an Nadelholz gibt. Zahlreiche Bäume sind bereits abgestorben, und bis Ende des Jahrzehnts erwarten die Fachleute mehr als 120 000 Festmeter Schadholz. Deshalb gilt als aktuelle Sofortmaßnahme, die Sicherung aller Waldfunktionen zu gewährleisten. Besonders die Rolle des Waldes als nachhaltiger CO2-Speicher muss gesichert werden. So empfiehlt es sich, das Käferholz zu entnehmen, und einer weiteren Ausbreitung der Käferplage mit Buchdrucker und Borkenkäfer entgegenzutreten. Die Abfuhr von Käferholz (außerhalb der Bestände von Wald- oder Laubholz) muss intensiviert werden, denn die Hackerkapazitäten sind begrenzt. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann nur die ‚ultima ratio‘ sein.

Für 2019 erwarten die Fachleute einen Anstieg der Schäden durch den Borkenkäfer, der sich im darauf folgenden Jahr noch einmal steigern wird. Sichtbar wird diese Entwicklung besonders im Waldbild werden. Spätestens bis Mitte des nächsten Jahres werden Fichten und Buchen aus Wäldern beginnen zu verschwinden. Schon jetzt können Fichten nicht mehr kostendeckend geerntet werden. Wo früher die Fichten mit einem Erlös von 85 Euro pro Festmeter geerntet werden konnten, liegen heute alleine die Erntekosten schon bei 30 Euro pro Festmeter.

Für das Betriebsergebnis erwartet Sven-Hendrik Wünsch für 2019 eine „schwarze Null“, wo noch ein Überschuss von 4500 Euro vorgesehen war. Für das Forstbetriebsjahr 2020 sieht die Entwicklung dank guter Vorarbeit etwas positiver aus. Für 2020 erwartet der Forst bei einem Einschlag von 2090 Festmetern (vornehmlich aus Douglasien) Gesamterlöse aus dem Holzverkauf über die FBG in Höhe von „gut 132 000 Euro“. Die Kosten werden bei 123 462 Euro veranschlagt. Somit stehen erwarteten Einnahmen von 135 462 Euro Ausgaben von 123 462 Euro entgegen. Der Überschuss wird für die Gemeinde Maulburg 11 958 Euro betragen.

Der Gemeinderat stimmte dem vorgelegten Bericht einstimmig zu.

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