„Die Zeit war nicht leicht für uns, aber wir haben sie gemeistert“, betonte Niederschuh, deren Personal im Bereich Zinsüberschuss gegenüberdem Vorjahr einen Zuwachs von 455 000 Euro auf 8 949 000 Euro verbuchte. Beim Provisionsüberschuss verzeichnete ihre Bank zwar einen Rückgang um 320 000 Euro. Unterm Strich habe man aber damit noch immer über dem geplanten Zielwert gelegen, stellte Ines Niederschuh fest.
In Relation zur Bilanzsumme sei das Jahresergebnis der Bank allerdings deutlich zurückgegangen, obwohl es um 134 000 Euro über dem des Vorjahres liege. Der Jahresüberschuss wiederum liege mit 1 146 000 Euro „etwa auf Vorjahreshöhe“ und erlaube es der Bank, das „bilanzielle Eigenkapital um rund 2,4 Millionen Euro auf 54,1 Millionen Euro zu stärken.“
Unter der Prämisse, als Genossenschaftsbank nicht größtmögliche Gewinne zu erzielen, sondern Erträge zu erwirtschaften, die eine erforderliche Eigenkapitalbildung ermöglichen, habe die VR-Bank prima abgeschnitten. Dafür würden die Mitglieder mit der Ausschüttung einer Dividende belohnt. Im aktuellen Fall schlug der Vorstand im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat eine Zahlung von drei Prozent vor, der die Vertreter ausnahmslos zustimmten. Damit, so Ines Niederschuh, fließen in den nächsten Tagen insgesamt 146 937,26 Euro auf die Konten der Mitglieder.
Abschied
Nach insgesamt 25 Jahren im Vorstand der VR-Bank nahm Bernhard Schlageter bei der Vertreterversammlung seinen Hut. Den Vertretern, die der „Verschmelzung“ zuvor zugestimmt hatten, dankte Schlageter für den überwältigenden Vertrauensbeweis. Er versicherte den Zuhörern, dass die neuen Verantwortlichen alles daran setzen werden, die Erfolgsgeschichte beider Banken fortzuschreiben. Schon zu Beginn seiner Lehrzeit bei einer Genossenschaftsbank in Tunsel sei ihm beigebracht worden, dass „dienen vor verdienen“ komme. Und diese These sei im Laufe all der Jahre Mittelpunkt seines Denkens und Handelns gewesen. Allen Weggefährten, Kunden und Mitarbeitern habe er versucht, den gleichen Respekt zu zollen. Er sei Chef eines tollen Teams gewesen, auf das er sich jederzeit habe verlassen können. Deshalb scheide er mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge aus seinem Amt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Philipp versuchte, ihm den Abschied etwas zu versüßen, indem er Familie Schlageter hilft, in die Luft zu gehen. Beim Flug mit dem Zeppelin kann sich Bernhard Schlageter die Welt von oben ansehen.
Ehrungen
Ausgeschieden aus dem Aufsichtsrat sind Ludwig Asal und Ewald Schulz. Rainer A. Haag, der Prüfungsgruppenleiter des baden-württembergischen Genossenschaftsverbandes aus Karlsruhe, überreichte den beiden verdienten Aufsichtsräten nach 24 (Asal) beziehungsweise zwölf Jahren (Schulz) Unterstützung die silberne Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes beziehungsweise Ehrenurkunde für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in einer genossenschaftlichen Organisation.