Maulburg Gemeinde will Platz für 60 Personen schaffen

Maximilian Müller
Auf dieser Wiese an der Alemannenstraße sollen zwei Gebäude für die Unterbringung von Geflüchteten errichtet werden. Foto: Maximilian Müller

Auf der Wiese beim Hallenbad sollen zwei zweigeschossige Wohnkomplexe entstehen.

Der Gemeinderat Maulburg spricht sich geschlossen dafür aus, zwei Gebäude in Modulbauweise an der Alemannenstraße für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen zu errichten. Die Gemeinde erwartet in diesem Jahr eine Zuteilung von 66 Personen.

An Grenzen gestoßen

Mit dem Konzept der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen in der Gemeinde stoße man langsam an die Kapazitätsgrenzen, sagte Bürgermeister Jürgen Multner. Nach der Zustimmung des Gemeinderats wolle man nun die baurechtlichen Angelegenheiten mit dem Landratsamt klären. Zuvor wollte man das Votum des Gremiums abwarten.

Dieses sprach sich geschlossen für die zwei zweigeschossigen Häuser mit Platz für je 30 Personen aus. Mehrere Eingänge stellen sicher, dass die Bewohner ein bisschen mehr Privatsphäre haben. Zur Atmosphäre soll die Holzverkleidung der Container beitragen.

Die Sprecher der Fraktionen betonten in ihren Reden die humanitäre Pflicht, Menschen in Not aufzunehmen. Sie bedauerten aber auch, dass die dezentrale Unterbringung an ihre Kapazitäten gestoßen sei.

Aktuell leben 82 Geflüchtete Menschen in Maulburg. Davon kommen 24 aus der Ukraine. Von diesen Menschen sind 46 in gemeindeeigenen Wohnungen, 31 privat und fünf in angemieteten Wohnungen untergebracht. Diese Art der Unterbringung ist wohl nicht mehr möglich.

Da in den kommenden Jahren mit weiteren Flüchtlingen zu rechnen sei, findet sich in den Plänen noch die Option für ein weiteres Gebäude an der Alemannenstraße. Den Gemeinderäten und auch der Verwaltung war es wichtig, die Flüchtlinge nicht zu weit abseits in Gewerbegebieten unterzubringen. Das sei der Integration nicht zuträglich.

Alternative Standorte

Ins Gespräch brachte die Gemeinde auch weitere Standorte, machte aber darauf aufmerksam, dass es dort wesentlich schwieriger als an der Alemannenstraße sei, Menschen unterzubringen. Dies wären die Hauinger Straße neben der Obdachlosenunterkunft, die Waldstraße hinter dem Steegmatt-Kindergarten und beim Bolzplatz (Im Mussacker) sowie die Neue Straße 28. Bei weiteren Orten steht die Prüfung aber noch aus.

Einfach zu erschließen

Für die Alemannenstraße spricht laut Verwaltung, dass sich das das Grundstück einfach erschließen lasse, etwa mit Anschluss an die Nahwärme. Zudem lasse es eine Entzerrung und Aufenthaltsbereiche im Freien zu. Es sei nicht abgelegen, aber nicht direkt in einem Wohngebiet gelegen.

Während die Gemeinderäte dem Vorhaben der Verwaltung wohlgesonnen gegenüberstanden, äußerte sich in der Fragestunde der Sitzung ein Bürger zu der Frage der Sicherheit. Was die Gemeinde zu tun gedenke, damit sich so etwas wie bei der Unterbringung Geflüchteter in der Alemannenhalle durch den Kreis nicht wiederhole.

Multner antwortete, dass das nun völlig andere Voraussetzungen seien. In der Alemannenhalle habe der Kreis neue Flüchtlinge, meist junge Männer, untergebracht. Die Halle sei dafür nicht geeignet gewesen und „die Stimmung damals war gereizt“. Das sei nicht vergleichbar mit einer Anschlussunterbringung.

Man könne auch nicht davon ausgehen, dass nur „Kriminelle“ kämen. Es handle sich um Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten. Für sie müsse man eine menschenwürdige Unterkunft schaffen. Er sagte auch, dass man umgekehrt die Frage stellen müsse, was man tun könne, damit die Flüchtlinge sicher seien. Man wolle die Geflüchteten auch nicht in die Gewerbegebiete abschieben. Das würde Integrationsprobleme eher verstärken.

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