Maulburg Gradliniger Südstaatenrock

Gerd Lustig
Eine mitreißende Show lieferte in der Maulburger Musikkneipe „Ochsen“ die Formation „Modern Earl“ mit ihrem kompromisslosen Südstaaten-Rock ab. Foto: Gerd Lustig

Konzert: „Modern Earl“ erobert die Bühne der Maulburger Musikkneipe „Ochsen“.

Maulburg - „We are an American band“, intonieren „Modern Earl“ nach fast zwei Stunden nonstop Livemusik einen alten Klassiker der Formation „Grand Funk Railroad“, einer Formation, die ihre größten Erfolge Anfang der 1970er feierte.

Südstaaten-Boys

Doch das mit der amerikanischen Band hatten die Zuhörer beim jüngsten Konzertabend im Maulburger „Ochsen“ längst bemerkt. Der geradlinige Südstaatenrock, der Americana Rock, das Erdige all das macht diese spezielle Art von Musik aus und ist unüberhörbar- und unverwechselbar. Und noch etwas: Gerade Musiker aus den USA gelten gemeinhin als „coole Hunde“. Und just solche Jungs waren mit dem US-Quartett jetzt im „Ochsen“.

Bereits zum dritten Mal waren die Südstaaten-Boys hier zu Gast. Und die Fangemeinde ist inzwischen groß, bestechen sie doch mit Bühnenpräsenz und dem viel beschworenen Live-Spirit. Es gilt: Alles oder Nichts, jetzt oder nie. Die vier Musiker aus Nashville und Denver bedienen sich eines authentischen, kompromisslosen Southern Roots/Rock-Sound, der zusätzlich viele Elemente aus dem Bluegrass und dem Folk-Rock beinhaltet. Und keine Frage: Dieser treibende Sound geht direkt und von Beginn an ins Blut.

Seit mittlerweile einem Dutzend Jahren touren „Modern Earl“ in Europa und nach rund tausend Shows, vier Studioalben und einer Live-CD haben sie sich auch in Deutschland jede Menge Fans erspielt, die auf diese ehrliche und handgemachte Art von Musik, die ab und an auch mal mit der Bottleneck-Technik angereichert wird, stehen.

Energie und Spielfreude

Die Ungeschliffenheit und das Unkonventionelle, gepaart mit unbändiger Energie und Spielfreude: Das war es, was die Rock-Formation von Beginn an in die proppenvolle Musikkneipe zauberte. Vom ersten Ton an hatten „Modern Earl“ die Fans im Griff und animierten zum Mitwippen, Mitklatschen, Tanzen – und natürlich auch zu begeistertem Applaus spenden.

Christopher „Earl“ Hudson, Ethan Schaffner, Ben Hunt und Dan Telander machen die Band zu einem energiegeladenen, musikalischen Feuerwerk. Mit rauchigen Harmonien, mächtigen Gitarren, wummernden Bässen und zudem mit dreistimmigen Gesangspassagen lassen sie die Besucher immer wieder mit Gänsehaut zurück. Die Band lebt und atmet einfach einen speziellen und authentischen Musikstil, dem man nicht entkommen kann. Eigene Songs und auch perfekt interpretierte Rock-Klassiker bis hin zu traditioneller Südstaaten-Musik prägen den Abend.

Gas geben und von der Bühne schnörkellos direkt auf das Herz der Zuhörer zielen, das stand im Vordergrund. Ehrlich und ohne überflüssigen Schnickschnack brachten sie so den „Ochsen“ regelrecht zum Kochen.

Lead-Sänger Christopher „Earl” Hudson ist in einer Musiker-Familie groß geworden. Vielfältige Einflüsse sind daher Programm. Der Musikstil der 2007 gegründeten Formation ist beeinflusst von Led Zeppelin, Merle Haggard, Oasis und den Allman Brothers, daneben aber auch von Bands wie ZZ-Top, The Smiths oder den Sex Pistols. Ihre unverfälschten Songs erzählen von heißen Affären oder ganz einfach vom Leben „on the Road“. In der Tat – ein beeindruckendes und nachhaltiges Konzert im Wiesental.

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