Maulburg „Hört auch auf die Zwischentöne“

Markgräfler Tagblatt
Dekanin Bärbel Schäfer mit Paul und Bärbel Wassmer (von links).                                                Foto: Gudrun Gehr Foto: Markgräfler Tagblatt

Kirche: Pfarrerehepaar Bärbel und Paul Wassmer mit einem Festgottesdienst ins Amt eingeführt

Im Rahmen eines Festgottesdienstes wurde am Sonntagnachmittag in der Johanneskirche in Maulburg das neue Seelsorger-Ehepaar Bärbel und Paul Wassmer in sein Amt eingeführt.

Von Gudrun Gehr

Maulburg. Dass sich die Angehörigen der evangelischen Kirchengemeinde lebhaft für ihr neues Seelsorger-Ehepaar Bärbel und Paul Wassmer interessierten und dieses kennenlernen wollten, belegte der sehr gut besuchte Einführungsgottesdienst bei der Johannesgemeinde. Auch Freunde des Pfarrerehepaares und dessen alte Weggefährten kamen zur Amtseinführung in der bis auf den sprichwörtlich letzten Platz besetzten Kirche. Der reguläre 10-Uhr-Gottesdienst war auf die Nachtmittagszeit verlegt worden, da auch die benachbarten Pfarrer eingeladen wurden.

Die Seelsorger

Das Ehepaar Wassmer, beide 55 Jahre alt, war zuvor 18 Jahre lang bei der Bonhoeffer-Gemeinde in Singen am Hohentwiel tätig. Die Eheleute hatten sich am 12. Januar bei einem Abendgottesdienst in Maulburg vorgestellt. Die Entscheidung des Wahlgremiums für die Nachfolge von Nicole Otte-Kempf, die im September 2018 in Pretoria (Südafrika) eine neue Stelle antrat, fiel auf das Ehepaar vom Bodensee. Die ersten Bande in die Region wurden von Pfarrerin Bärbel Wassmer bereits vor Jahren bei ihrem Lehrvikariat in Schopfheim-Wiechs und Langenau geknüpft. Die Vakanzvertretung seit der Versetzung von Nicole Otte-Kempf wurde von Pfarrer Jochen Eber wahrgenommen.

Die Gäste

Die Begrüßung der Gemeinde nahm Kirchengemeinderatsvorsitzender Stefan Meyer vor. Unter den Gratulanten befanden sich Peter Raupp vom Kirchengemeinderat der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Singen sowie Pfarrerin Ulrike Krumm und Gemeinde-Diakonin Uschi Schmitthenner von der evangelischen Kirchengemeinde Schopfheim. Die Pastoralreferentin Christina Betz, Diakon Andreas Leimpeck-Mohler und die Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Irmgard Michalek, gratulierten für die katholische Seelsorgeeinheit Mittleres Wiesental. Grußworte kamen auch von Bürgermeister Jürgen Multner und Christophe Bazin von der Partnergemeinde Saint-Loup-sur-Semouse (Frankreich).

Die evangelische Kirchengemeinde hatte ein buntes Festprogramm organisiert. Für eine reichhaltige musikalische Umrahmung sorgten der Kirchen-, Jugend- und Kinderchor unter Leitung von Ines Stenger, teilweise begleitet am Piano von Organist Johannes Henning und Christian Henning an der Gitarre.

Der Dank

„Ein Dank geht an alle, die in der Zeit der Vakanz ein Mehr an Verantwortung und Arbeit übernommen haben“, sagte Dekanin Bärbel Schäfer. Die Dekanin erwähnte bei der Schriftlesung die Notwendigkeit des Hörens und des Zuhörens und wandte sich an das Ehepaar Wassmer. „Euch werden bald die Ohren schwirren, was Ihr in Maulburg hören werdet.“ Und weiter riet sie: „Hört auch auf das Ungesagte und die Zwischentöne.“ Den Gemeindeangehörigen legte sie ans Herz: „Habt Achtung voreinander und begegnet euch in Würde.“ Dekanin Schäfer segnete das Pfarrerehepaar, und auch die Kirchengemeinderäte sprachen Segensworte. Pfarrer Paul Wassmer predigte über das Sinnbild des „lebendigen Steines“ aus 1. Petrus 2, 2-5 und zog einen Bogen zwischen der Begegnung, der Aufrichtigkeit, der Achtung und dem Verständnis zwischen den Menschen. Auch Pfarrerin Bärbel Wassmer spendete der Gemeinde den Segen.

Das Fest

Die Kirchengemeinde hatte nach dem Festgottesdienst ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Seltene Geräusche waren in der Kirche zu vernehmen: Es knallten die Korken zum Sektempfang. Dieser war zunächst auf der Wiese vor dem Gemeindehaus geplant, wegen des Nieselregens fiel dieser dort buchstäblich ins Wasser. Die Musikschule Mittleres Wiesental mit ihrer Bigband unter Leitung von Ingo Ganter und Andreas Berg sorgten nach dem Gottesdienst für musikalische Unterhaltung. Präsentiert wurden anspruchsvolle Stücke wie „Spinnig Wheel“, „Gimme some lovin’“ oder „Kiss the Girl“.

Ein weiteres Programm mit Bewirtung, Abendmusik und dem Männerchor Maulburg begleitete das Gemeindefest bis in die Abendstunden.

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