Maulburg In geselliger Runde Holz ersteigern

Holger Schlicht
Bewirtet vom Kaninchenzuchtverein, ließen die Teilnehmer an der Holzversteigerung den Tag bei der Holzmacherhütte gemütlich ausklingen. Insgesamt waren 30 Polter und mehrere Ster Holz versteigert worden. Foto: Holger Schlicht

Auf reges Interesse stieß die Holzversteigerung in Maulburg.

Sven-Hendrik Wünsch, früherer Revierförster von Maulburg und aktuell von Hausen, und Jürgen Multner, Bürgermeister von Maulburg, begrüßten die Anwesenden und erklärten kurz den Ablauf des Tages mit Holzversteigerung, Verköstigung und anschließenden Wettbewerben im Sägen, Nageln und Tannenzapfenweitwerfen an der Holzmacherhütte. Für Wünsch war dies die letzte Holzversteigerung im Maulburger Wald, da er bereits als Revierförster für die Gemeinde Hasel tätig ist und für den jetzigen Revierförster von Maulburg, Lars Neubauer, am heutigen Tag eingesprungen war.

Bürgermeister Multner zeigte sich überrascht und erfreut, das so viele Interessenten gekommen waren. Dann ging es auch schon los über die Wiesebrücke und dann drei Kilometer stetig bergauf über den Wieshaldenweg, Bürgleweg und den Alsbachweg tief in den Maulburger Wald. War es am Morgen noch recht frisch gewesen, kamen nun alle mehr oder weniger ins Schwitzen und zogen ihre Mäntel und Mützen aus.

Nach etwa drei Kilometern kamen die ersten Polter in Sicht. Als Polter wird in der Forstwirtschaft gesammeltes und sortiertes Rundholz bezeichnet, das nach der Holzernte auf einem Sammelplatz am Rande eines Forstwegs zur Abholung bereit liegt. Das Wort „Polter“ hat seinen Ursprung im polternden Geräusch, das beim Abwurf des Holzes am Sammelplatz entsteht.

Die Holzmenge wird dabei in Festmetern angegeben und anhand des Volumens des Polters geschätzt.

30 Polter und mehrere Ster Holz versteigert

Am ersten Polter angekommen, legten Multner und Wünsch auch gleich los mit der Versteigerung des Rundholzes. Nach zwei Minuten war der Polter an den Höchstbietenden versteigert, und weiter ging es zum nächsten, ein paar Meter entfernt liegenden Polter. Das Buchenholz war mit 70 Euro pro Festmeter angesetzt, das Mischholz mit 65 Euro pro Festmeter. Insgesamt waren es circa 30 Polter, von denen die meisten an den Höchstbietenden versteigert wurden.

Im Angebot waren auch jeweils zwei Ster Brennschichtholz für 90 Euro pro Ster, welche auch recht schnell ihren Besitzer fanden.

Der Schlagraum, also das Holz, das in einem eigens dafür zugewiesen und eingegrenzten Waldstück nach der Holzernte liegenbleibt, fand noch keinen Besitzer. Dies würde aber, so erklärte ein Stammbesucher im Gespräch mit unserer Zeitung, auch oft beim späteren geselligen Austausch an der Holzmacherhütte noch „gedeichselt“.

Nach dem Versteigern des letzten Polters ging es dann vorbei an dem ehemaligen Minenlager der französischen Armee zur Holzmacherhütte, an der die Mitglieder des Kaninchenzuchtvereins schon alles vorbereitet hatten. Das Lagerfeuer brannte, die Getränke standen bereit und die Würste auf dem Grill warteten auf die Holzersteigerer. Der gesellige Teil konnte nun beginnen.

Wettsägen kommt bei den Besuchern an

Nach einer Stunde war es soweit, und das beliebte Wettsägen ging los. Das etwa 15 Zentimeter dicke Rundholz lag auf zwei Holzböcken und musste mit einer Zweihandsäge schnellstmöglich durchgesägt werden. Bürgermeister Multner und Revierförster Wünsch fungierten als Schiedsrichter und Zeitstopper, auf dem Rundholz selbst musste auch jemand sitzen, da das Ganze sonst je nach Können der Wettkämpfer schnell umkippen konnte.

Die ersten zwei Wettsäger schienen bereits viel Übung im Durchsägen der Baumstämme zu haben und brauchten nur 25 Sekunden, um eine Scheibe vom Rundholz abzusägen. Bei den folgenden Teilnehmern variierte die Dauer dann deutlich. Der auf dem Baumstamm Sitzende musste sich manchmal gut festhalten, um nicht herunterzufallen.

Alles in allem war es aber laut den Rückmeldungen der Besucher wieder ein großer Spaß mit viel Gelächter und laut Wünsch auch ein erfolgreicher Holzversteigerungstag im Maulburger Wald.

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