Maulburg Klares Votum für Waldkindergarten

Markgräfler Tagblatt
Spielen in freier Natur können Kinder in einem Waldkindergarten, wie er für Maulburg im Gespräch ist. Symbolfoto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Erziehung: Einrichtung könnte zum Kindergartenjahr 2020/2021 in Betrieb gehen

Maulburg (hp). Einstimmig hat sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, einen Waldkindergarten einzurichten und die Verwaltung mit der weiteren Planung beauftragt.

Bereits im Sommer hatte Johanna Schwald den Entscheidungsträgern das Konzept eines Waldkindergartens vorgestellt. Bürgermeister Multner wollte das Projekt nicht isoliert betrachten, sondern einbetten in die Kindergartenbedarfsplanung, die von der Gemeinde jährlich fortgeschrieben werden muss.

Hauptamtsleiterin Stephanie Hofer sagte, dass im Kindergartenjahr 2020/2021 zirka 20 Plätze für Kinder ab drei Jahren fehlen und sich die Situation noch verschärfen werde, wenn weitere zehn Plätze in einer Kindertageseinrichtung fehlen. Damit könne der gesetzlich vorgeschriebene Rechtsanspruch für Kinder ab drei Jahren nicht gedeckt werden.

Bei Kindern unter drei Jahren beziehe sich der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege. Die Verwaltung hatte bei der Fortschreibung der Kinderbedarfsplanung 2018 bereits darauf hingewiesen, dass in der Kindertagesstätte Neue Straße keine weitere Gruppe eingerichtet werden kann und der Steegmatt-Kindergarten ebenfalls an seine Belastungsgrenze stößt.

Wenn das Land Baden-Württemberg den Einschulungsstichtag der Grundschulkinder vom 30. September auf den 30. Juni vorzieht, besteht laut Stephanie Hofer weiterer Bedarf an Kindergartenplätzen.

Bereits im Sommer wurden, angeregt von einer Bürgerinitiative, im Gemeinderat Standorte für einen Waldkindergarten vorgestellt. Ein Waldkindergarten würde das Kindergartenangebot erweitern, hieß es, und die angespannte Platzsituation entlasten. Außerdem würden die Betriebskosten bei einer Halbtageseinrichtung für zwanzig Drei- bis Sechsjährige, die von zwei Fachkräften betreut würden, geringer als bei einem herkömmlichen Kindergarten ausfallen. Im Raum stand am Montagabend eine Summe von 90 000 Euro. Eröffnet werden könnte die Betreuungseinrichtung am Lettenweg zum neuen Kindergartenjahr 2020/2021.

Vor dem Hintergrund, dass die Gemeinde sowieso für 90 Prozent der Betriebskosten aufkommen muss, machte sich Bürgermeister Jürgen Multner für die Gemeinde als Trägerin stark.

Für die Freien Wähler sagte Heidrun Seidensticker, dass sich ihre Fraktion für einen Waldkindergarten aussprechen werde. Wichtig ist ihr dabei eine gemischte Altersstruktur. Mit Blick auf die Trägerschaft sprach sich Christian Leszkowski (SPD) für eine professionelle Lösung aus. Stephanie Scarr (BVM) findet einen Waldkindergarten „eine gute Sache“. Sie erinnerte daran, dass die Idee schön öfters Thema im Gemeinderat war. Markus Meßmer (CDU) mahnte angesichts fehlender Kindergartenplätze, dass bald etwas geschehen muss.

Ulrike Trinler, Leiterin der Kindertageseinrichtung Neue Straße, zeigte sich gegenüber einem Waldkindergarten positiv aufgestellt: „Eine tolle Sache für Maulburg.“

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