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Maulburg Kleine Kunstwerke auf Karton

Markgräfler Tagblatt
Michael Günther ist Experte für Oster- und Weihnachtsschmuck.Fotos: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Ostern: Michael Günther sammelt von Künstlern gestaltete Karton-Eier des Basler Läckerli Huus

Was Johann Wanner für Basel ist, ist Michael Günther für Maulburg: ein Fachmann rund ums Fest. Während sich in Johann Wanners Antiquitätenladen am Spalenberg in Basel alles um Weihnachten dreht, hat sich Michael Günther auf Weihnachten und Ostern spezialisiert. Was liegt da näher, als wenige Tage vor Ostern einen Blick auf Günthers Sammlung zu werfen.

Maulburg. Vielerorten wurde dieser Tage die Osterdekoration aus dem Keller geholt, Sträucher wurden mit bemalten Ostereiern geschmückt und Hasenfiguren aufgestellt. Der Brauch, zu Ostern Eier zu bemalen und zu verschenken, reicht weit zurück. Schon in der Urchristenzeit galt das Ei als Sinnbild des Lebens. Auch der Osterhase – nicht nur in Deutschland als österlicher Eierbringer bekannt – hat eine lange Geschichte. Michael Günther kann tiefschürfend Auskunft geben über Herkunft und Material des Osterschmucks.

Und wie zu Weihnachten gibt es auch zu Ostern so genannte Container, die sich öffnen lassen, um darin Süßigkeiten oder andere Geschenke zu verstecken, und die teilweise ein reich verziertes Innenleben nebst Herkunftsangabe haben. Wie schon beim Weihnachtsschmuck stammen zahlreiche Dekoartikel zu Ostern aus der ehemaligen DDR.

Das Dekorieren von Eierschalen ist weitaus älter als die christliche Tradition, was laut Wikipedia 60 000 Jahre alte Funde dekorierter Straußeneier aus dem südlichen Afrika beweisen. Hierzulande handelt es sich in der Regel um ein hart gekochtes (gefärbtes oder mit Motiven versehenes) Hühnerei, das traditionell zu Ostern verschenkt oder gegessen wird. Was Michael Günther in seiner Sammlung hat, ist allerdings nicht essbar. Dafür kann Michael Günther mit profundem Wissen über den Osterschmuck dienen.

Besonders dekorativer Osterschmuck in Michael Günthers Sammlung kommt in Form so genannter Container daher und stammt aus dem Basler Läckerli Huus. Die Idee, Karton-Eier als Geschenkhülle zu verwenden, stammt aus dem Erzgebirge und dem Elsass. Das Läckerli Huus hat diese Idee wieder aufleben lassen und schon in den 80er Jahren bekannte Maler wie Celestino Piatti und Irène Zurkirchen mit der Aufgabe betraut, Karton-Eier zu gestalten. Die Auflage wurde dabei bewusst limitiert. Die kleinen Kunstwerke (20 mal zwölf Zentimeter) waren gefragt, zumal eine Neuauflage nicht vorgesehen war.

Michael Günther konnte sich von den 14 Künstlereiern fünf Stück sichern. Dazu gehören Romolo             Esposito (1913 – 1991). Esposito war Mitglied der Basler Künstlergruppe „Kreis 48“, die sich im Jahr 1948 auf Initiative von Max Kämpf gebildet hatte. Ein weiterer Künstler in Günthers Portfolio ist Celestino Piatti (1922 - 2007). Piatti war Grafiker, Maler und Buchgestalter, der für die Gestaltung der dtv-Titel bekannt war. Von ihm stammt auch das Logo der Deutschen Herzstiftung.

Daneben besitzt er ein Werk von Faustina Iselin (1915 – 2010). Iselin war in den Wintermonaten auch eine gefragte Larvenmalerin. Sie hat illustriert, Gebrauchsgrafik gemacht und sich mit Keramik-Malerei auseinandergesetzt.

Neben Faustina Iselin gehört auch ein Karton-Ei von Martha Pfannenschmid (1900 - 1999) in die Sammlung Günthers. Pfannenschmid war eine Schweizer Illustratorin. Sie wurde durch ihre Illustrationen zu den Kinderbüchern Heidi und Pinocchio bekannt. Schließlich besitzt der Maulburger noch ein Werk von Herbert Leupin (1916 – 1999). Leupin war Grafiker und Grafikdesigner, spezialisiert auf Gebrauchsgrafik und international bekannt für seine Plakatkunst.

So unterschiedlich wie die Künstler fallen auch die Arbeiten aus – mal abstrakt, mal realistisch.

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