Maulburg „Man hätte den Damm längst schütten können“

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Bürgermeister beanstandet unzureichenden Hochwasserschutz durch das Regierungspräsidium

Maulburg (jab). Bildreiche Impressionen seines anlässlich des Hochwassers vor knapp zwei Wochen unternommenen Dorfspazierganges präsentierte Bürgermeister Jürgen Multner zum Ende der jüngsten Gemeinderatssitzung. Verärgert zeigte sich der Bürgermeister dabei mit Blick auf die Gefahrenlage, die nach dem Starkregen an Wiese und Gewerbekanal zwischen Maulburg und Schopfheim entstanden war: Dort drohten durch die Überflutung eine Verunreinigung des Trinkwassers. Um das zu verhindern, errichtete die Feuerwehr im nächtlichen Großeinsatz einen etwa 100 Meter langen Behelfsdamm aus etwa 10 000 Sandsäcken.

Dass diese Großaktion nötig war, liege daran, dass dem Wiesendamm an dieser Stelle schlichtweg ein Stück fehle, erklärte Multner. Die Verantwortlichkeit dafür liege eindeutig beim Regierungspräsidium (RP), dem diese Schwachstelle lange schon bekannt sein, ärgerte sich Multner: „Für das, was dieser Großeinsatz gekostet hat, hätte man den Damm längst schütten können.“ Im Nachklapp zum Hochwasser habe er zusammen mit dem Schopfheimer Bürgermeister nun nochmal ein eindeutiges Schreiben an das RP gesandt.

Mit Blick auf die Leistungsfähigkeit der Hochwasserschutz-Einrichtungen unter Gemeinderegie hingegen fiel die Bilanz überwiegend positiv aus: Das eigens als Puffer für Wasserfluten eingerichtete Weierbecken sei bei weitem nicht ausgelastet gewesen. Auch am Floßkanal sei alles im grünen Bereich gewesen, berichtete Multner – auch dank konsequenter Pflege und Freihalten des Gewässers, merkte der Bürgermeister mit Blick auf eine Kontroverse zu eben diesem Thema in der letzten Gemeinderatssitzung an. Unter sämtlichen Brücken sei eine Menge Freibord verblieben; bis auf wenige Stellen sei der Kanal auch außerorts nicht groß über die Ufer getreten.

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