Maulburg Maulburg startet in die Fasnacht

Markgräfler Tagblatt

Narrenbaumstellen: Cliquen eröffnen Saison / Kleines Missgeschick beim Aufrichten

Die wirklich hohe Zeit der Narretei, das ist seit dem „Aus“ der Maulburger Zunftabende die Straßenfasnacht. Diese hat nun am Samstag mit dem Narrenbaumstellen beim Rathaus begonnen.

Von Ralph Lacher

Maulburg. Mehrere Hundert fasnächtliche Zaungäste säumten die Hauptstraße beim Rathausplatz, als der von den Narrenzunft-Holzmachern der „Gaischterreiter“-Clique am Fuße des Scheinberg eingeschlagene Baum die Hauptstraße entlang zum Ort des Geschehens gebracht wurde.

Dort wartete bereits Oberzunftmeister Roland Kobiella nebst Hästrägern der beiden Cliquen „Schnureclique“ und „Baumfrevler“. Hinter den in mehreren Reihen stehenden Zuschauern war die Steinener Guggemusik „Halli-Galli“ positioniert. Musikchef Mathias Mond und seine Halli-Gallis umrahmten das knapp einstündige Zeremoniell des Narrenbaumsetzens.

Andreas Mühlhans von den „Gaischterreitern“ war „Narrenbaumbammert“ und leitete mit Engagement und der gebotenen Beachtung von sicherheitsrelevanten Gesichtspunkten den Einsatz der Holzmacher-Mannen an Sticheln und Seilen.

Auch Bürgermeister Jürgen Multner, den die Narren ausdrücklich als Schirmherrn der Narretei und höchsten Vertreter der Kommune willkommen geheißen hatten, beobachtete zusammen mit mehreren Hundert anderen Augenpaaren in Maulburgs Dorfkern, wie der Narrenbaum nach und nach in die Vertikale gebracht wurde und dann endlich schlank und rank neben dem Brunnen in den Winterhimmel und vor den Vollmond ragte.

Kleines Missgeschick beim Aufrichten

Ganz ohne Missgeschick lief das Aufstellen übrigens nicht ab. Als die Tanne in die Halterung rutschte und Nachwuchs-Bammert Max Mühlhans das Signal per Pfeife gab, war der Schwung wohl zu groß – ein Teil der Krone brach und fiel auf den Asphalt.

Das sei nicht weiter tragisch, befanden die Narrenzunft-Verantwortlichen. Denn nichtsdestotrotz sei das Maulburger Symbol der Straßenfasnacht höher als das beim „großen“ Nachbarn Schopfheim, befand Kobiella. Er hatte sich zuvor bei den diversen Helfern für ihren Einsatz bedankt und sich auch über den Erhalt des Rathausschlüssels gefreut.

Diesen gab Bürgermeister Jürgen Multner bereitwillig heraus. Und freute sich darüber, dass Kobiella den Schlüssel nicht wollte, sondern den gerade entmachteten „Burgi“ bat, diesen seiner designierten Nachfolgerin Josephine Schanz umzuhängen.

Diese und der Noch-Oberzunftmeister hatten dann einem guten Maulburger Narrenbrauch entsprechend eine Wette für Multner auf Lager: In einem Einmachglas mit Pflanzerde befand sich ein Spargelgewächs von drei Zentimetern Länge. Dieses müsse bis zur Rückgabe des Rathausschlüssels am „feise Zischdig“, dem Fasnachtsdienstag, auf 11,11 Zentimeter gewachsen sein, sonst drohe dem Rathauschef eine Strafe.

Abschließend wurden die Symbolleisten der Narrenzunft am Baum angebracht, und Kobiella erklärte die Straßenfasnacht in Maulburg damit für eröffnet. Er lud die Öffentlichkeit zum zünftigen Eröffnungsfest auf den Rathausplatz und später in den Munistall ein.

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