Maulburg Mehr Zeit für die Jugendarbeit?

Christoph Schennen
Das Dorfstübli ist zentrale Anlaufstelle (nicht nur) für die Jugendlichen im Dorf. Foto: Harald Pflüger

Gemeinderat: Dorfstübli-Leiter berichtete über sein Tätigkeitsfeld / Aufstockung wäre möglich

Über die Kinder- und Jugendarbeit im Dorf berichtete Tobias Hohen-statter im Gemeinderat. Der Dorfstübli-Leiter betreut die Heranwachsenden gemeinsam mit der Honorarkraft Raphael Küttner.

Von Christoph Schennen

Maulburg. Bereits im vierten Jahr läuft die Robo-AG, in der die Jugendlichen Roboter bauen und programmieren. In Zusammenarbeit mit Tempus fugit wurde eine Theater-AG aufgebaut, in der Viert- bis Siebtklässler einmal im Jahr ein Stück einstudieren und aufführen. Beliebt sind auch der Mädchen- und der Teens-Treff. Zudem organisiert das Dorfstübli das Kinderferienprogramm, das gut angenommnen wird.

Tolles Miteinander für Jugendraum

Alle drei Wochen gibt es eine Kulturveranstaltung. Nicht nur das Dorfstübli, sondern auch der Jugendraum ist Anlaufstelle für die Jugendlichen. Dort herrsche eine „tolle Stimmung und ein gutes Miteinander“, sagte Hohen- statter. Er würde den Jugendraum gern an mehr Tagen und dann längere Zeit öffnen. „Die Gemeinde müsste die Mittel für die Jugendarbeit erweitern.“

Um mehr Mädchen anzusprechen, wünscht sich der „Mann mit dem Hut“ eine weibliche Fachkraft. Das könnte zum Beispiel die Studentin der Sozialen Arbeit sein, die bei der Jugendarbeit mitwirkt. Hohenstatter will die Jugendlichen auch mehr in politische Prozesse einbeziehen und hält einen Jugendausschuss für sinnvoll, um Angebote gemeinsam zu planen.

Zwanzig Prozent seiner Vollzeitstelle widmet sich Hohenstatter der Schulbetreuung. Dieser Anteil fällt aber mit Ablauf des Schuljahrs weg, so dass die Gemeinde die Möglichkeit hätte, die Jugendarbeit entsprechend aufzustocken. Hohenstatter hat seine Bereitschaft erklärt, die Kinder- und Jugendarbeit auszuweiten, weil er mit den Kids in Maulburg verbunden ist. Finanzieren müsste sie das selbst.

Eine Entscheidung darüber wurde in der Sitzung noch nicht getroffen, da es zunächst darum ging, ein Stimmungsbild zu bekommen. Bürgermeister Multner wies daraufhin, dass der Vertrag mit der Kaltenbach-Stiftung als Träger des Dorfstübli, bei der Hohenstatter beschäftigt ist, am 31. Juli 2023 ausläuft. Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate. Die Gemeinde muss sich also demnächst Gedanken machen, wie die Jugendarbeit ab August 2023 fortgeführt werden soll.

Jürgen Multner zeigte sich mit der Arbeit des Dorfstübli-Leiters sehr zufrieden. Hohenstatter zeichne sich -- auch außerhalb der Arbeitszeiten -- durch ein „starkes Engagement“ aus und sei „überall präsent“.

Christof Schwald (Freie Wähler) plädierte dafür, den Stellenumfang von Hohen- statter um zwanzig Prozent zu erweitern. Auch Christian Leskowski (SPD) hält es für sinnvoll, die Jugendarbeit auszubauen. Markus Meßmer (CDU) sprach sich für eine Fortsetzung der Jugendarbeit mit der „bewährten Kraft“ aus

Ina Pietschmann (SPD) mahnte, dass die Seniorenbeauftragte über der Debatte um den Ausbau der Jugendarbeit „nicht in der Versenkung verschwinden“ solle. Christof Schwald stimmte dem zu: die Stelle der Seniorenbeauftragten und die Jugendarbeit dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Bürgermeister Multner befand es für sinnvoll, die Stelle eines Seniorenbeauftragten dann einzurichten, wenn das Seniorenzentrum errichtet sei. Dessen Planungsphase beginnt im nächsten Jahr.

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