Maulburg Nahwärme ist fast überall verfügbar

Christoph Schennen
Bauarbeiter haben zahlreiche Nahwärmeleitungen in der Ortsmitte verlegt. Foto: Saskia Scherer

In der Gemeinderatssitzung stellten Thomas Strübe und Daniel Weiß den Baufortschritt beim Nahwärmeausbau. Ende Oktober sollen die Arbeiten in der Ortsmitte abgeschlossen sein.

Thomas Strübe vom Planungsbüro Süd-West hat im Gemeinderat über die abgeschlossenen und noch ausstehenden Arbeiten im Gebiet Kupfergasse, Am Platz, Höllsteiner Straße, Breitmattstraße berichtet. Baubeginn war am 22. August 2022, Ende Oktober diesen Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Umfangreiche Baumaßnahme

Die Baumaßnahme ist umfangreich: Sie umfasst die Verlegung von Nahwärmeleitungen, von Trinkwasserleitungen im gesamten Gebiet, die Tieferlegung von Regenwasserleitungen, die Erneuerung von Stromkabel durch den Energiedienst und die Verlegung von Breitbandkabel. Insgesamt 1300 Meter Rohre für Nahwärme und 500 Meter für Hausanschlüsse müssen laut Strübe die Bauarbeiter verlegen. Der Ochsenbach verdolten sie in einem Abschnitt und zwar in der Kupfergasse mit Hochlastrohren.

Überblick der Arbeiten

„400 Meter Beleuchtungskabel wurden verlegt, zehn Lampenfundamente gesetzt, 16 Straßenläufe gemacht und 1100 Meter Randeinfassung gelegt“, listete der Bauingenieur weitere Arbeiten auf. 38 Haushalte erhielten die notwendigen Anschlüsse für Nahwärme, mindestens sechs weitere Anschlüsse sollen in diesem Jahr realisiert werden. Zudem sind sechs alte Bestandsgebäude am Netz. Die Erneuerung der Wasserleitungen ist abgeschlossen, ebenso die Arbeiten am Regenwasserkanalnetz. Der Straßenbau sei bis zu 60 Prozent beendet. Der Abschnitt Neue Straße bis Kupfergasse ist nun fertiggestellt. Im Bau befindet sich noch der Abschnitt Kupfergasse/ Am Platz. Aufgrund der Verlegung der Nahwärmeleitungen mussten Regenwasserleitungen tiefer gelegt werden.

Nur mit 25 Hausanschlüssen gerechnet

Daniel Weiß, Geschäftsführer von hbg Ingenieurplanung und Dienstleistungen, sagte, 46 Hausanschlüsse für Nahwärme seien eine „tolle Sache“. Die hbg betreut technisch die Nahwärmezentrale. „Wir haben nur mit 25 gerechnet“, fügt er hinzu. „Das Nahwärmenetz macht nur dann Sinn, wenn viele mitmachen.“ Weiß teilte mit, dass der Leitungsbau von Nahwärme zu mehr als 75 Prozent fertig gestellt sei, darunter auch die Anbindung an den Rathausplatz. In der Nahwärmezentrale bei der Schule wurde die Regeltechnik saniert und ein Blockheizkraftwerk (BHKW) eingebaut. Auch die Sanierung bestehender Übergabestationen sei zu 80 Prozent abgeschlossen.

CO2-Reduktion

Der Ausbau des Nahwärmenetzes hat laut Weiß dazu geführt, dass die Wärmelieferung von von 1400 Megawattstunden (MWh) auf bis zu 3000 MWh gestiegen ist. Der Erdgasanteil bei der Wärmeerzeugung sei seinen Angaben zufolge von 15 auf fünf Prozent gesunken, der Holzhackschnitzelanteil von 85 auf 70 Prozent. Durch die Umstellung der Wärmequellen werde die Kohlendioxid-Emissionen um rund 80 Prozent reduziert, der Gaskessel laufe dann, wenn es kalt ist.

Keine Totalsperrung

Bürgermeister Jürgen Multner betonte, dass man alles daran gesetzt habe, das Viertel nicht zu schließen. „Fast immer haben wir die Grundstückszufahrten erhalten“, sagte er. Man habe Gräben ausgehoben, danach wieder zugeschüttet, damit Anlieger ihre Grundstücke erreichen. Er teilte auf Anfrage von Kurt Greiner, Freie Wähler, mit, dass die Abrechnung für die Nahwärme über das Rechnungsamt erfolge.

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