Maulburg Rathausplatz:

Markgräfler Tagblatt
Wird umgestaltet: Rathausplatz in Maulburg. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Maulburger Gemeinderat beschließt künftige Gestaltung

Nachdem die Neugestaltung des Maulburger Rathausplatzes über Jahre hinweg diskutiert, geplant und umgeplant wurde, beschloss der Gemeinderat am Montag mit großer Mehrheit die Eckpunkte der künftigen Gestaltung.

Von Anja Bertsch

Maulburg. Der Plan sieht eine klare Trennung von Parkbereich zwischen Rathaus und Frischemarkt Hug und Aufenthaltsbereich hinter dem Rathaus vor. Zu- und Abfahrt sollen von der Hermann-Burte-Straße aus erfolgen; die Durchfahrt zum Lettenweg wird für den Publikumsverkehr geschlossen. Links und rechts der Zufahrt – von der Burte-Straße nach hinten durch – sollen 25 Parkplätze angelegt werden.

Rathauseingang

Der Bereich vor dem Rathaus soll – unter anderem durch das Fällen eines Baumes – leicht umgestaltet werden, um „die Eingangssituation einladender zu machen“, erklärte Planer Klauser; eine kleine Rampe macht diesen Zugang zwar nicht rollstuhl- wohl aber kinderwagengerecht. Eine rollstuhlgerechte Zufahrt wird vom „Gässle“ aus an der Westseite des Rathauses entlang angelegt.

Baumbestand

Die Bäume werden so weit als möglich erhalten, so Klauser weiter – auch in Fällen, die der Baumgutachter bei seiner Inspektion in der vergangenen Woche eigentlich zum Fällen freigegeben hatte. Als Beispiel nannte Klauser den Nussbaum hinter dem Rathaus, der an dieser Stelle kaum Aussicht auf artgerechte Entfaltung hat, gleichwohl zunächst erhalten bleiben soll. Zwei Bäume vor der Bäckerei indes fallen weg, um es dem Lieferverkehr einfacher zu machen. Auch diesen hatte der Baumgutachter attestiert, dass sie an dieser Stelle eigentlich fehl am Platz sind, da sie beispielsweise keine Aussicht auf artgerechtes Wachstum haben, erklärte Angela Gimpel vom Bauamt.

Aufenthaltsbereich

Der für Wochenmarkt und Festivitäten reservierte Aufenthaltsbereich hinter dem Rathaus bleibt autofrei. Und ebenso frei von gestalterischen Elementen. „Ausdrücklicher Wunsch aus dem Gemeinderat war, diesen Bereich so offen wie möglich zu halten, um die Nutzungsoptionen nicht durch eine feste Installation wie beispielsweise ein Wasserspiel einzuschränken“, erklärte Bürgermeister Jürgen Multner.

Diskussion

Faktisch bedeute das, dass eine Gestaltung nur auf der Grünfläche rings um den Nussbaum in Frage komme, folgerte BVM-Sprecherin Stephanie Scarr. Durch derlei Festlegungen gehe es mit dem Beschluss heute eben doch um mehr als um die Eckpunkte jenseits der Detailplanung – und eben da wären ein paar konkretere Vorstellungen doch wünschenswert gewesen, so Scarr. Fraktionskollege Hans Zimmermann wollte die Diskussion über die Aufteilung des Platzes und die Platzierung etwa der Stellplätze nochmals ganz neu aufmachen – wurde jedoch von Bürgermeister Multner ausgebremst: „Damit würden wir in der Diskussionen nochmals auf den Ausgangspunkt zurückgehen.“ Weitere Kritik kam von SPD-Gemeinderat Bruno Sahner, der der Planung die Zukunftsorientierung absprach – etwa, weil eine mögliche künftige Nutzung des Munistall als Café mit Außensitz durch die Platzierung der Parkplätze verbaut werde.

„Wir entdecken uns da wieder“, zeigte sich hingegen Erwin Potschies als Sprecher der Freien Wähler zufrieden. „Das entspricht unseren Vorstellungen“, erklärte auch Markus Meßmer für die CDU: „Wir wären bereit, nun endlich den nächsten Schritt zu gehen und die Sache wirklich mal anzupacken“. In diese Richtung ging auch der Appell Christof Schwalds angesichts der erneut aufblühenden Diskussionen: „Wir sind jetzt zwanzig Jahre am Planen. Irgendwann müssen wir mal vorwärtsmachen, sonst machen wir uns endgültig lächerlich“.

Abstimmung

Die BVM verweigerte dem Plan mit zwei Gegenstimmen geschlossen die Zustimmung; aus der SPD-Fraktion enthielt sich Bruno Sahner. Die übrigen Gemeinderäte stimmten zu.

Zeitschiene

Auf Grundlage sollen die Planer nun rasch die Details ausarbeiten und dabei vor allem auch die Kosten ermitteln – auf dass die Gemeinde das nötige Geld im Haushalt 2019 einplanen kann. Dann können wir das Projekt endlich „vom Papier auf den Platz“ bringen, so die Hoffnung Multners.

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