Maulburg Türchen für den Radweg geht auf

Markgräfler Tagblatt
Um den Radweg über den Dinkelberg voranzubringen, arbeiten die Gemeinden Maulburg und Rheinfelden künftig zusammen. Symbolbild: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Maulburg will in Sachen Dinkelberg-Radweg mit Rheinfelden zusammenarbeiten

Mit dem Rad auf gut ausgebauter Strecke quer über den Dinkelberg, vom Hochrhein ins Wiesental: Durch eine Kooperation zwischen Rheinfelden, Maulburg und dem Land Baden-Württemberg könnte dieser Wunsch nun Fahrt aufnehmen.

Maulburg (jab). Die Idee: Die beiden Gemeinden nehmen die Angelegenheit von der Planung bis zum Bau selbst in die Hand und warten nicht weiter darauf, dass das Land die Dinkelbergquerung auf der Liste der Wichtigkeiten nach oben hievt und eigene Kapazitäten freischaufelt. Das Land lagert also einen Großteil seiner Aktivitäten als Straßenbaulastträger aus und fungiert in dieser Konstellation nur noch als Geldgeber, der die Kosten für Planung und Bau übernimmt, erläuterte Bürgermeister Jürgen Multner in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Im RadNETZ-Programm auf Landesebene genießt die Dinkelbergroute zwischen Rheinfelden und Maulburg derzeit keine Priorität, so dass „mit einer Planung nicht vor 2021 zu rechnen ist“, wie es in der Vorlage für den Gemeinderat heißt. Im Radverkehrskonzept des Landkreises hingegen ist die Strecke als Pendlerroute und damit in der wichtigsten Kategorie klassifiziert. Aktuell ist der Kreis mit der Vorplanung für den Abschnitt zwischen Minseln und Adelhausen beschäftigt. Ohne die Weiterführung ins Wiesental „endet der Weg in der Prärie“, so Multner. Also weiter durchs Gelände, und hinunter nach Maulburg; etwa 3,7 Kilometer Trasse werden dafür nötig. Um deren Planung über Adelhausen hinauszutreiben sollen in einem ersten Schritt nun die Ingenieursleistungen vergeben werden: Diese sollen die möglichen Trassenverläufe prüfen und dabei unter anderem die nötigen Vermessungen, die Objektplanung für die Verkehrsanlagen und die Prüfung der Umweltbelange vornehmen. Ein eingegangenes Angebot über knapp 147 000 Euro wurde von den Bauämtern in Rheinfelden und Maulburg als angemessen eingestuft. Die Kosten wollen sich die Gemeinden entsprechend der Lage des geplanten Radweges aufteilen: 60 Prozent auf Maulburger Gemarkung, 40 Prozent auf Rheinfeldener Gebiet. Für Maulburg ergibt das etwa 88 000 Euro an Planungskosten – die es allerdings vom Land dereinst zurückgibt.

Die Gemeinderäte zeigten sich entzückt über die Möglichkeit, die langwierigen Priorisierungs- und Planungsprozeduren der Landeshoheiten quasi auf dem kleinen Dienstweg – durch die direkte Zusammenarbeit vor Ort – zu umgehen: „Ich hab gar nicht für möglich gehalten, dass man das machen kann“, erklärte etwa Christof Schwald (Freie Wähler). „Das ist einfach nur zu begrüßen.“ Auch SPD-Sprecher Christian Leszkoswski zeigte sich erfreut, „dass das Türchen jetzt aufgeht“, nachdem man so lange schon nach einem Weg zur Realisierung des Radwegs gesucht habe. Der Gemeinderat stimmte dem Entwurf für die Kooperationsvereinbarung mit Rheinfelden und dem Land geschlossen zu und ermächtigte die Verwaltung, die weiteren Schritte – etwa in Sachen Vergabe der Ingenieursarbeiten – zu gehen.

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