Maulburg Zeichen setzen zur Versöhnung

Markgräfler Tagblatt

Namibia: Weihnachtshilfe für afrikanische Schulkinder / Spendenkonto eingerichtet

Pfarrerin Gabi Albert aus Zittau, ganz im Osten Deutschlands, ist auf Vermittlung des Maulburger Ruhestandpfarrers Karlfrieder Walz mit einer kleinen Delegation zu einer Solidaritätsreise in Namibia unterwegs.

Maulburg. Gabi Albert besucht die Nama und Herero, um von ihnen vom Leiden ihrer Volksstämme während der deutschen Kolonialzeit von 1885 bis 1915 in der persönlichen Begegnung mehr zu erfahren. Darüber hinaus möchte sie mit ihrem Team für den Völkermord um Vergebung bitten und Zeichen setzen für Schritte auf dem Weg zur Versöhnung. Mit Vertreterinnen der Häuptlingsgemeinschaften möchte sie auch geschichtsträchtige Orte in Namibia aufsuchen.

So kam sie nach Warmbad, dem Ort mit Schule und Kindergarten, die zu Weihnachten des vergangenen Jahres eine große Lebensmittelhilfe aus dem Markgräflerland erfahren haben. Dort hatte die Kirchengemeinde eine Feierstunde vorbereitet, in der das Leid der Vorfahren zur Kolonialzeit beklagt wurde.

Schulkinder fragen nach Lebensmittelhilfe

Pfarrerin Albert bekannte sich laut Pressemitteilung zur deutschen Schuld und bat um Vergebung. In einem Akt von Versöhnung wurde diese der kleinen Gruppe aus Deutschland zugesprochen. Schulkinder umrahmten das Treffen mit Tanz und Musik. Natürlich fragten die Schulkinder auch, ob es auch zum kommenden Weihnachtsfest wieder eine Lebensmittelhilfe aus dem Markgräflerland geben könnte.

Pfarrerin Albert gab diese Bitte per E-Mail an Pfarrer Walz nach Maulburg weiter.

Dass die Not nach wie vor groß ist, kann sie nur bestätigen. Während der Weihnachtsferien schließt nicht nur die Schule, sondern auch die Suppenküche. Dort erhalten die Kinder eine warme Mahlzeit. Für viele der Kinder ist es die einzige Mahlzeit am Tag. In Warmbad leben überwiegend Großeltern und Enkel zusammen, da die mittlere Generation im Bereich von Tourismus und in den industriellen Zentren nach Arbeit sucht. In Zeiten von Corona ist das sehr schwer. Der Tourismus ist zusammengebrochen. Es gibt für Angestellte keine Unterhaltssicherung, denn es gilt die Regel „no job no pay“ („keine Arbeit kein Geld“). Pfarrerin Albert schreibt: „Die Armut hat durch Corona zugenommen. Im Einzugsbereich der Schule sind dadurch vierzig Menschen verstorben. Die Arbeitslosigkeit ist weiter groß. Auf unserer Reise waren wir in den Unterkünften oft die einzigen Gäste.“

Mit Freude hat sie auch den angelegten Schulgarten gesehen. Die Schule in Warmbad hat 200 Schülerinnen und Schüler. Es wäre, so Gabi Albert, wunderbar, wenn es wieder gelänge, für jedes Kind ein Lebensmittelpäckchen im Wert von 20 Euro zu ermöglichen.

Kirchenälteste wollen Päckchen verteilen

Die Kirchenältesten dort wollen zusammen mit dem Lehrerkollegium helfen, die Lebensmittelpäckchen zu richten und zu verteilen.

Spenden können wieder über das evangelische Pfarramt Maulburg vermittelt werden. Bei Spenden bis 200 Euro gilt der Bankbeleg zugleich als Spendenbescheinigung für das Finanzamt. Für zusätzliche Spendenbescheinigungen wird die volle Absenderangabe erbeten.

Bankverbindung: Evangelische Kirchengemeinde Maulburg IBAN DE 35 6839 0000 0060 6360 01. Kennwort Weihnachtshilfe Warmbad, Namibia.

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