^ Medizinische Versorgung in Rheinfelden: Demo für Erhalt des Krankenhauses - Rheinfelden - Verlagshaus Jaumann

Medizinische Versorgung in Rheinfelden Demo für Erhalt des Krankenhauses

Petra Wunderle
Demo gegen die vorzeitige Schließung des Kreiskrankenhauses in Rheinfelden Foto: Petra Wunderle

Mehr als 200 Teilnehmer aus Rheinfelden, den Ortsteilen und Schwörstadt demonstrierten gegen die vorzeitige Schließung des Kreiskrankenhauses in Rheinfelden. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt kritisierte die Klinikleitung und den Aufsichtsrat.

„Ich habe den Eindruck, dass im Kreistag Chaos herrscht“ – „Die zwei Jahre muss man das Krankenhaus noch lassen, damit die medizinische Versorgung da ist“ – „Gesundheit ist wichtiger als Geld“: Emotional und vielfältig waren die Stimmen der Bürger bei der Kundgebung gegen die Krankenhausschließung am Samstag. Mehr als 200 Menschen aus Rheinfelden, den Ortsteilen und Schwörstadt nahmen daran teil.

Stadtmusik spielt

Der Protestzug führte, angeführt von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, vom Oberrheinplatz zum Kastanienpark. Die Stadtmusik unterstützte die Demo musikalisch. Alle Redner ernteten immer wieder großen Beifall. Ihnen ging es um den Erhalt des Rheinfelder Krankenhauses und um die bestmögliche Versorgung im Notfall.

Eberhardt fragte: „Ist der Kontrollverlust eingetreten? Jede Woche neue Zahlen, jede Woche etwas anderes. Plant einen guten, patientenfreundlichen Übergang in das neue Zentralklinikum, setzt Schwerpunkte für die innere Sanierung in internen Betriebsabläufen, aber stoppt die irrsinnigen Pläne einer vorzeitigen Schließung. Die ist gegen die Menschen am Hochrhein gerichtet“, lautete sein Appell an Klinikleitung und Aufsichtsrat.

Verlässliche Versorgung

Das die Schließung nicht auf Kosten aller ausgetragen wird, forderte Schwörstadts Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat. Es brauche eine verlässliche Grundversorgung. Diese müsse in Rheinfelden aufrecht erhalten bleiben.

„Wer kann sich so einfach über einen Entscheid hinwegsetzen und die Demokratie aus den Angeln heben?“, fragte Hannelore Nuss. Sie forderte, dass es im Aufsichtsrat jetzt nicht darum gehen soll, abzunicken und zu akzeptieren, sondern dass Fakten und nachvollziehbare Zahlen auf den Tisch müssten. Nuss dankte der Bevölkerung, dass bis dato 8000 Unterschriften gegen eine vorzeitige Schließung zusammen gekommen sind.

Ludwig Fritze, Sprecher der Rheinfelder Ärzteschaft, fragte: „Ist es überhaupt vertretbar, Leben und Gesundheit der hiesigen Bevölkerung zu gefährden, um sich wirtschaftlich gesund zu schrumpfen? Wegfallende Betten zu kompensieren, dieses Experiment sollte entschieden abgelehnt werden. Bis zum Start des neuen Zentralklinikums brauchen wir noch alle vier Krankenhausstandorte.“ Friedrich Hauß appellierte, dass es zur Versorgung der Bürger den Standort Rheinfelden bis zum Umzug ins Zentralklinikum brauche. Er rief dazu auf, sich bei den Entscheidungsträgern zu melden.

Ein Markenzeichen

Daran, dass die Orthopädie in Rheinfelden mehr als 30 Jahre lang deutschlandweit und grenzüberschreitend ein Markenzeichen war, erinnerte Wolfgang Birkner. Er appellierte an die Geschäftsleitung: „Machen Sie Ihre Aufgaben für das neue Zentralklinikum, bevor sie die noch intakten Strukturen zerstören. Stellen Sie das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Arbeit damit wieder her.“

„Kommen sie endlich wieder zur Vernunft Frau Dammann. Wir benötigen für alle Sicherheit, Sicherheit im Wandel“, sagte Daniele Cipriano im Namen des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Über Eberhardt ließ Tobias Benz, Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen, ausrichten, dass die medizinische Versorgung, insbesondere die Notfallversorgung, unter allen Umständen gewährleistet sein müsse.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading