Wie er zur Deutschen Bank kam
"Ich hatte keine Ausnahmebegabung: Ich war kein großer Musiker, der daraus hätte einen Beruf machen können. Auch zum Regisseur hat es trotz viel Lust und Engagement nicht gereicht", resümierte Breuer, der in jungen Jahren Cello spielte. "So bin ich aus Not oder Zufall oder Verlegenheit Jurist geworden und Banker. Ich habe nach dem Abitur erst eine Banklehre gemacht, weil mein Vater auch eine gemacht hatte. Und das war schon die Deutsche Bank, so dass ich in meinem Leben nie einen anderen Arbeitgeber gehabt habe."
Als Breuer im Mai 1997 Hilmar Kopper als Vorstandssprecher der Deutschen Bank beerbte, übernahm er ein auf Deutschland bezogenes Institut mit Schwerpunkten im Kreditgeschäft und bei Privatkunden. Breuer trieb die Internationalisierung des Konzerns voran und baute - gegen manche Widerstände - das Kapitalmarktgeschäft aus.
"Ich habe Rolf Breuer als Banker "alter Schule" im besten Sinne erlebt, mit klassischem Auftritt, aber auch mit enormem strategischem Weitblick", würdigte der amtierende Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. "Vor allem das Großkundensegment und das internationale Geschäft lagen ihm am Herzen, weil er sie als Grundlage für eine starke deutsche Wirtschaft sah."
Eine der größten Niederlagen Breuers: Auf der Zielgeraden scheiterte 2002 die Fusion von Deutscher Bank und Dresdner Bank. Wenig später, im Mai 2002, rückte Josef Ackermann auf den Chefsessel der Deutschen Bank, Breuer wurde bis Mai 2006 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bank.
Ein abruptes Ende nahm sein Engagement als Chefkontrolleur der Deutschen Börse: Großanleger torpedierten im Frühjahr 2005 zunächst erfolgreich die Übernahme der Londoner Börse LSE und drängten danach Börsenchef Werner Seifert und Breuer aus dem Amt.
Dem Finanzplatz Frankfurt blieb Breuer trotz dieser Rückschläge treu: "Frankfurt ist meine Heimat", bekannte der gebürtige Bonner einst und: "Hier möchte ich alt werden und begraben werden."